Ende September 2017 wurde der Deutsche Markus Hempel (30) vor einem Einkaufszentrum in Wittenberg durch einen Faustschlag ins Koma geprügelt und starb an den schweren Verletzungen. Der Tot-Prügler Sabri H., ein „Schutzsuchender“ aus Syrien und nach eigenen Angaben zur Tatzeit erst 17 Jahre alt, wurde Ende März 2020 zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt, da die Staatsanwaltschaft Magdeburg nur Anklage wegen „Körperverletzung mit Todesfolge“ erhob und die Richterin „im Namen des Volkes“ das Urteil sprach.
Während der Vater den gewaltsamen Tod seines Sohnes verkraften und verarbeiten muss, folgte der nächste Schlag ins Gesicht, zunächst sprach die Dessauer Staatsanwaltschaft nur von „Notwehrsituation“ und wollte den Fall möglichst vertuschen, eine erneute Untersuchung führte dann zur Anklage wegen „Körperverletzung mit Todesfolge“ und zum Urteil der Jugendstrafkammer des Landgerichts Magdeburg: zwei Jahre auf Bewährung, der Syrer saß nicht einen einzigen Tag in Haft und kann sein Leben weiterleben, als wäre nichts geschehen.
Karsten Hempel, als wäre sein Leidensweg durch den Tod des Sohnes nicht schon schlimm genug, der sich nur nach Gerechtigkeit sehnt, bekam nach der Verurteilung des Täters eine weitere Herabwürdigung zu spüren: die Polizei verfolgte ihn wegen angeblicher Rachepläne gegen den Syrer und obendrein erhielt er eine Gefährderansprache am Arbeitsplatz. Diese Vorgehensweise macht sprachlos und zeigt einmal mehr, wie Deutsche zu Opfern zweiter Klasse und Hinterbliebene drangsaliert werden.
[…] Hempel traute seinen Ohren nicht und fühlte sich an finsterste DDR-Zustände erinnert. „Ich dachte, die Zeit der Stasimethoden sei vor 30 Jahren abgelaufen“, sagte er den Beamten. Dass die Staatsmacht auf haltlose Denunziationen von Bürgern reagierte und damit unschuldige Menschen ins Unglück stürzte, war im Osten gang und gäbe. Aber in einem demokratischen Rechtsstaat? Auf die Frage, wer denn der Hinweisgeber gewesen sei, erhielt Hempel keine Antwort.