Nadja N.: Sozialbetrug von Asylanten in Braunschweig aufgedeckt – Arbeitsvertrag nicht verlängert

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Gleich am Jahresanfang 2017 kam die Schlagzeile, dass die Braunschweiger Sonderkommission Zentrale Ermittlungen von derzeit mehr als 300 Fälle von Sozialbetrug durch Asylbewerber verfolgt, dabei handele es sich hauptsächlich um Flüchtlinge aus dem Sudan, die während der Flüchtlingswelle im Sommer 2015 nach Deutschland kamen. Die Flüchtlinge in der Landesaufnahmestelle Braunschweig ließen sich mehrfach registrieren, um in mehreren Gemeinden parallel Leistungen zu beziehen. Zumeist hätten sich die Asylbewerber drei oder vier Identitäten gegeben: „Mal einen Bart wachsen lassen, mal eine Brille aufgesetzt, mal die Haare kürzer, immer anderer Nachname.“ So hätten die Sacharbeiter während des enormen Andrangs keine Chance gehabt, den Schwindel zu durchschauen.

Nun erzählt Nadja N. ihre Geschichte, eine ehemalige Mitarbeiterin der Aufnahmebehörde in Braunschweig, die hunderte Fälle von Sozialbetrug aufdeckte, zur Polizei ging und die Ermittlungen ins Rollen brachte. Aber offenbar wollte die Behörde nicht, dass die Fälle aufgedeckt werden? Genau solche Vorgänge tragen massiv dazu bei, dass in diesem Land das Vertrauen zu Institutionen im freien Fall ist.

[…] Kollegen registrieren die Neuankömmlinge, Nadja N. und ihre Kollegin erstellen ein paar Büros weiter Leistungsbescheide und zahlen das Taschengeld aus. Dabei fällt ihnen etwas auf. Vor allem bei Sudanesen. „Wir haben dann gemeinsam herausgefunden: ‚Guck mal, hast du den auch bei dir schon, ist der bei dir schon mal aufgetreten unter einem anderen Namen?'“, so Nadja N.

Später dann, als der große Ansturm nachlässt und in der Behörde etwas Ruhe einkehrt, nehmen sich Nadja N. und ihre Kollegin die Akten der vergangenen Monate vor. Sie entdecken auf unterschiedlichen Fotos dieselben Personen: Manche tauchen doppelt auf, manche aber auch drei-, vier- oder sechsmal. Am Ende sind es mehrere Aktenordner voller Fälle, die Nadja N. der Polizei melden will. Doch dann ist sie völlig irritiert. Sie erinnert sich an folgendes Gespräch mit ihren direkten Chefs: „Da wurde mir gesagt, ich mache jetzt bitte gar nichts mehr. Ich sollte alle sieben oder acht Aktenordner, ich weiß jetzt gar nicht mehr wie viele das waren, in den Keller bringen. In einen Karton packen, in den Keller bringen. Man würde sie nicht vernichten, aber man würde auch nichts damit tun, O-Ton. Damit konnte ich nicht leben.“ […] Den kompletten Artikel auf NDR.de







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