Deutschland hat’s ja: 15 Millionen Euro für Aleppo

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Wenn’s um andere geht, ob nun in diesem Land oder in anderen, dann haben die naiven Einheimischen es immer locker sitzen, allen voran Bundesentwicklungsminister Gerd Müller, eine der wenigen Totalfehlbesetzungen bei der CSU.

Deutschland hat zu keiner Sekunde, außer mit ein paar Aufklärungsflügen, um die NATO zu beruhigen, an diesem Krieg nicht teilgenommen, stattdessen haben die naiven Deutschen auch noch die Marine in eine Fährlinie umgewandelt und Flüchtlinge direkt und auf sicherem Wege über das Mittelmeer nach Europa gebracht. Schade, dass die Fahrt durch Gibraltar und den Ärmelkanal zu lang war, sonst hätte man die ganzen Wirtschaftsflüchtlinge auch gleich in Hamburg abliefern können, mit Zwischenstopp in Calais. Jetzt, da wir alles unternommen haben, um eine Völkerwanderung biblischen Ausmaßes auch noch zu unterstützen und dafür die Kosten zu übernehmen, kommt es noch dicker. Während Aleppo zerbombt wurde und die naiven Deutschen bedauert haben wie schlimm das alles ist, kommt nun endlich eine Form der Wiedergutmachung: Wir können endlich wieder für andere bezahlen, gleich 15 Millionen Euro für ein Hilfsprojekt in Aleppo.

Die einheimischen Obdachlosen wird es freuen dies zu hören, für sie ist nichts da, genauso wenig wie für Alleinerziehende, Rentner in Altersarmut, zusätzliche Polizeibeamte, wozu brauchen die Unterstützung, die haben sich doch bestimmt schon an das Elend gewöhnt. Stattdessen sichert das Hilfsprogramm für andere 30 Monate lang die Arbeit von rund 1.000 syrischen Ärzten, Krankenpflegern und Trauma-Psychologen. Außerdem sollen rund 200 Helfer in Trauma-Bewältigung weitergebildet werden. Ist es nicht wunderbar? Wie viele Millionen wurden für die traumatisierten Opfer von Köln an Silvester letzten Jahres ausgegeben? Wieviel Zuwendung bekommen die Familien der Opfer von Nizza und Berlin? Werden hier auch Hilfsprojekte medienwirksam auf den Tisch gelegt oder wird lieber still und heimlich verschwiegen, dass „die sich mal nicht so anstellen sollen, schließlich ist in Aleppo alles viel schlimmer“.

Bei anderen ist es immer schlimmer als bei den Einheimischen, schließlich ist auch nächstes Jahr Wahljahr, da müssen noch ein paar Leistungen erbracht werden, um die unmündigen Bürger auf seine Seite zu ziehen. Wo Programme und leere Phrasen nichts bringen muss eben Geld her – die AfD besticht und punktet mit Überzeugung, andere kaufen sie sich, ist ja auch viel einfacher als sich zu hinterfragen und mal Fehler einzugestehen, oder das man nur Vertreter anderer Völker ist, aber nicht des Eigenen. Während man in deutschen Krankenhäusern 2 – 4 Stunden in der Notaufnahme sitzt, da kein Geld für ärztliches Fachpersonal vorhanden ist, wird es in Kriegen, mit denen wir nichts zu tun haben, mit vollen Händen zum Fenster herausgeschmissen, um Ärzte und Psychologen fortzubilden. Als Nächstes motzt bestimmt Claudia Roth rum: Deutschland hat Syrien die ganzen Fachkräfte, wie Ärzte etc. abgeworben.

Zum Glück naht Hilfe für Aleppo, Herr Müller hat 15 Millionen Euro ganz locker sitzen, Albaner und Kosovaren machen eine Woche Urlaub in Deutschland und kriegen die Rückreise auch noch bezahlt, wenn sie nicht zurückkommen, eine Gutmenschin bricht in Berlin zum neumodernen Kreuzzug  dem „Zivilen Marsch nach Aleppo“ auf, überall gibt es scheinheilige Allroundlaien, welche sich vor lauter Selbstdarstellung und Geltungsdrang in miesen Theaterabklatschen wie Gesicht zeigen, Wir zusammen, Pro Asyl oder den Grünen überbieten, um anderen zu helfen, nur bloß nicht dem eigenen Volk. Die paar in Altersarmut werden sicherlich bald sterben und aufhören zu klagen, oder in der Demenz versinken, die Arbeitslosenzahlen werden auch nicht mehr thematisiert, von Mindestlohn ist erst kurz vor der Wahl wieder die Rede, Hauptsache, es geht immer um die anderen.

15 Millionen Euro für irgendwelche medizinische Untersuchung und die Verantwortlichen packen ihre Bomben ein und fahren nach Hause, es gibt ja Deutschland und die Naiven, die das finanzieren. Viele ältere Menschen und sozial Benachteiligte können sich keine Medikamente leisten, weil sie zu viel dazuzahlen müssen, aber wenn mal wieder irgendwo ein krankes Kind mit einem Jutesack um die Hüften vor die Kamera gezerrt wird und eine Reporterin medienwirksam heult, dann werden Fernsehsendungen durchgeführt, entspannte Abende mit Spendenaufrufen versaut, ganz Deutschland tuschelt wie schlimm es ist, nur keiner spendet, zum Glück gibt es Herrn Müller, der auf so ein Märchen hereingefallen ist und in seiner Naivität auch noch 15 Millionen Euro Steuergelder in Aleppo im wahrsten Sinne des Wortes verpulvert.

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