Deutschland mit seinen offenen Grenzen ist eine Verlockung, dieser kann sich auch der Crack-Dealer Belaid Z. (41) nicht widerstehen. Der Marokkaner wurde bereits elf Mal abgeschoben und kam hartnäckig elf Mal auch wieder zurück. Ein Teufelskreis für die Behörden, die nichts anderes machen können, als ihn immer wieder festzunehmen und auszuweisen. Nun steht die zwölfte Ausweisung bevor, allerdings muss der Marokkaner erst aufgespürt und eingefangen werden, und dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis man ihn wieder in Deutschland begrüßen kann. Das ist der Preis für das Europa ohne Landesgrenzen, der EU-Außengrenzschutz funktioniert eh nicht.
[…] Elfmal wurde Belaid Z. (41) in sein Heimatland Marokko abgeschoben, elfmal kehrte er illegal nach Deutschland zurück und verkaufte Crack rund um den Frankfurter Hauptbahnof. Nun ist er wieder da. Vergangene Woche hatte Belaid Z. seine Berufungsverhandlung vor dem Landgericht Frankfurt/Main. Jetzt folgte das Urteil: zehn Monate Knast und Aufhebung des Haftbefehls – weil er schon so lange saß.
Obwohl sich Belaid Z. nicht in Deutschland aufhalten darf, wurde er freigelassen! „Die Ausländerbehörde musste erst den Ausgang des Strafverfahrens abwarten, bevor sie die Ausweisung und danach die Abschiebung verfügen kann“, erklärt Ralph Rohr, Sprecher des Ordnungsamtes. „Gleichzeitig kann das Gericht keine längere Haft anordnen, nur um die Abschiebung zu ermöglichen.“
Das erste Mal reiste Belaid Z. 1997 mit einer spanischen Aufenthaltsgenehmigung ein. Ende 2007 wurde das erste Mal abgeschoben. 2009, 2010 weitere Male. 2011 gab es sogar drei Rückführungen. Danach je eine pro Jahr. Die Kosten: rund 66 000 Euro. Im internen Polizeischreiben heißt es: „Wir werden gespannt sein, wann wir ihn wieder in Deutschland begrüßen dürfen.“ […] Quelle: Bild-Zeitung/7.2.2018
