Über den Brenner: Migrantenströme aus Italien längst Richtung Norden unterwegs

2008
Symbolbild

Viele illegale Migranten, die in Scharen in Italien ankommen und keine Chance auf Asyl haben, begeben sich selbst auf den Weg nach Norden. Während für deutsche Medien die Weiterreise illegaler Migranten von Italien nach Österreich kein Thema ist, war die  Reporterin Sur Reid  für „dailymail.co.uk“ in Italien unterwegs und beobachtete die Situation vor Ort, wie Epoch Times berichtet:

Auffallend war, dass sich viele Asylsuchende bereits auf eigene Faust auf den Weg gemacht haben, sie warten nicht in den Camps, wohl wissend, dass ihr Aufenthalt in Italien einen unsicheren Ausgang haben wird. Je mehr Flüchtlinge ankommen, umso schlimmer werden die Zustände in den Lagern. Außerdem will die Mehrheit der Flüchtlinge so schnell wie möglich weiter in den Norden Europas. Ein Junger Nigerianer sagt der Journalistin: „Italien ist ein schlechtes Land. Hier sind Moskitos, das Essen ist ungenießbar und man bekommt hier keine Ausbildung.“

Die Italiener selbst scheinen von der angespannten Situation auch nicht begeistert zu sein. Laut dem Nigerianer würden sie nicht grüßen und den Augenkontakt vermeiden. Es läge wahrscheinlich daran, dass sie schwarz seien, meint er. In manchen Dörfern seien Protest-Banner gegen die Migranten aufgehängt.

Flüchtlingscamps gibt es inzwischen in weiten Teilen Italiens, zum Beispiel auch in Conetta, südlich von Venedig. Nach der Meinung des Bürgermeisters von Conetta, Albero Panfilio, sei es falsch gewesen, so viele Menschen ohne Hoffnung auf Zukunft hier zusammenzupferchen. „Ich nenne das Camp ein menschliches Warenhaus. Die Migranten kommen an, die Behörden wissen nicht wohin damit, also lädt man sie hier ab. Sie werden wie Abfall behandelt.“

Kein Wunder also, wenn die italienische Polizei nichts unternimmt, wenn die Migranten die Züge und Busse gen Norden besteigen. Diese wiederum sind froh, wenn sie dem italienischen Asylsystem entkommen sind.

Wenn die Züge am Brenner, der Grenze zu Österreich, ankommen, gibt es keine Kontrollen, schreibt die englische Journalistin. Manchmal zeigten die italienischen Grenzbeamten den Migranten den Fußweg direkt nach Österreich.

Andere sitzen außerhalb des Bahnhofs und warten auf den Zug nach Innsbruck. Ein junges Mädchen von der Elfenbeinküste sagt der Journalistin: „Niemand will in Italien bleiben, wenn man bessere Chancen in Österreich, Schweden, Deutschland und Großbritannien hat.“ Italien lässt die Leute ziehen.

Auf dem Innsbrucker Bahnhof werden die Asylsuchenden oft von einem Somalier begrüßt, der schon seit fünf Jahren in Österreich lebt. „Sie kommen die ganze Zeit“, erzählt er der Reporterin.  „Ich bringe sie dann in die Moschee auf der anderen Straßenseite. Sie brauchen oft Kleidung, Nahrung und Hilfe.“

Aber sie kommen nicht nur mit dem Zug, sondern auch mit Autos und LKWs. Wenn die Migranten etwas Geld haben, dann erreichten sie Österreich leicht auf diese Weise. Es gäbe keine Straßenkontrollen. Sollte Italien seine Warnung mit den temporären Visas wahr machen, dann wird dieser konstante Migrantenstrom Richtung österreichischer Grenze einer Sintflut gleichkommen, so die Reporterin.

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