Türkei: Stimmung gegenüber syrischen Flüchtlingen ist aufgeheizt – Übergriffe nehmen zu

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Anscheinend steht die Willkommenskultur in der Türkei auf der Kippe und die Zumutbarkeitsgrenze ist nicht nur erreicht, sie ist längst überschritten? Bei zwei Aussagen des Berichts könnte man Parallelen zu Deutschland ziehen: Stimmung in den Großstädten aufgeheizt und arme Menschen sehen „Flüchtlinge“ als Konkurrenten.

Die Freude über die unkontrollierte Einwanderung ist dort wie hier offenbar getrübt, die Masse der Bevölkerung scheint sich stärker bewusst geworden zu sein, dass der Zustrom von „Flüchtlingen“ problematische Seiten hat und der persönliche Alltag negativ beeinflusst wird, hingegen die Begeisterung ungebrochen bei jenen anhält, die davon profitieren.

[…] In der Türkei gibt es immer häufiger Berichte über Übergriffe auf syrische Flüchtlinge. Das internationale Konfliktforschungsinstitut „Crisis Group“ zählte im vergangenen Jahr dreimal mehr Ausschreitungen als im Jahr 2016. Die Stimmung gegenüber den Geflüchteten sei vor allem in Großstädten wie Istanbul, Izmir und Ankara zunehmend aufgeheizt, heißt es in einem Korrespondentenbeitrag für die Deutschlandfunk-Sendung „Eine Welt“.

Die Türkei-Vertreterin von „Crisis Group“, Nigar Göksel, erklärte, es genüge schon ein Gerücht, dass ein Araber ein türkisches Mädchen belästigt habe, und schon würden die Scheiben syrischer Geschäfte eingeschlagen. 35 Menschen seien bei solchen Ausschreitungen 2017 getötet worden, davon 24 Syrer. Göksel erläutert, vor allem „Türken, die im Niedriglohnsektor arbeiten, sehen in den Flüchtlingen Konkurrenten, weil die in ihrer Not bereit sind, für noch weniger Lohn zu arbeiten“. […] Quelle: deutschlanddfunk.de/24.2.2018

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