Kölner Karnevals-„Stars“ wie die Bands Bläck Fööss, Höhner und Brings sowie Redner wie Bernd Stelter und Marc Metzger protestieren mit einem Aufruf gegen den für April in einem Kölner Hotel geplanten AfD-Bundesparteitag. Ausgerechnet Karnevals-Stars (Narren) unterschreiben einen Brief im „Kampf gegen rechts“, besser gesagt gegen die AfD, wollen dem Bürger und ihrem Publikum vorgaukeln, dass man so betroffen sei und zugleich stellt man politische Verhaltensregeln auf. Erschütternd dieser Toleranzbegriff, der nur einschließt, der so denkt wie die Karnevals-Stars und automatisch auf der richtigen Seite steht. Was sich hier als Verteidigung der Demokratie versteht, ist zutiefst intolerant und undemokratisch. In erpresserischer Manier fordert man das Maritim-Hotel auf, keine Räume für den Bundestag der AfD im April zur Verfügung zu stellen. So ist das mit der Toleranz, die am meisten nach der Toleranz rufen, sind, wenn jemand anderer Meinung ist, die Intolerantesten.
So schreibt der Kölner Stadtanzeiger vom Dienstag:
[…] „Köln stand, steht und soll immer stehen für Weltoffenheit, Toleranz und nicht zuletzt Nächstenliebe“. Aber im Maritim, wo die Karnevalisten derzeit „den Menschen im Saal das bunte Köln so präsentieren, wie wir es lieben,“ soll im April der Bundesparteitag der AfD stattfinden. Das geht den Künstlern gehörig gegen den Strich: „Der Moment ist gekommen, an dem alle der Stadt Köln verbundenen Menschen fest geschlossen und Arm in Arm dagegen protestieren,“ verkünden sie in einem Brief und fordern vom Hotel, den Vertrag mit der rechtspopulistischen Partei aufzulösen.
Bisher haben folgende Künstler den Brief unterschrieben: Miljö, Querbeat, Klüngelköpp, MBB Band, Björn Heuser, Funky Marys, Marita Köllner, Martin Schopps, Die Cöllner, Marc Metzger, Rockemarieche, Kempes Feinest, JP Weber, Brings, Kasalla, Cat Ballou, Paveier, Bläck Fööss, Höhner, Fiasko, Bernd Stelter, Boore, Kuhl un de Gäng. Weitere werden mit Sicherheit folgen.
Das Maritim hält indes an dem Parteitag fest: An der vertraglichen Situation hat sich nichts geändert, sagt Hartmut Korthäuer, Direktor des Maritim-Hotels Köln. Die AfD gehöre zur demokratisch legitimierten Parteienlandschaft. „Auch wenn wir nicht zu den AfD-Wählern gehören“, ergänzt Korthäuer. Der Kontrakt sei im vergangenen Sommer unterzeichnet worden. „Wir erläutern den Künstlern gern unseren Standpunkt“, sagt der Direktor. Daran ändern werde sich jedoch nichts.[…]
Ein merkwürdiges Verständnis von Demokratie, ferner, in das Geschäftsgebaren eines Unternehmens in dieser Art einzugreifen, zeugt von ganz niederen Instinkten. Die AfD hat das Recht ihren Parteitag in Köln abzuhalten, genauso hat das Maritim das Recht seine Räumlichkeiten zu vermieten, wie und an wen es möchte.