„Sea-Watch 3“ und „Sea-Eye“ beklagen: Lage an Bord zunehmend kritisch – Grenzen der Belastbarkeit längst überschritten

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Symbolbild – „Sea-Watch 3“

Obwohl die selbsternannten „Seenotretter“ die ablehnende Haltung zahlreicher europäischer Länder zur Aufnahme neuer Versorgungssuchender kennen, beklagen sie jetzt die Zustände an Bord, welche sie letztlich selbst herbeigeführt haben. Die Crew der „Sea Eye“ hätte auf die Anweisung der Leitstelle eingehen müssen, stattdessen wurde die Übergabe der „Geretteten“ an die libysche Küstenwache verweigert.

Natürlich wird jetzt die Lage an Bord der „Sea-Watch 3“ und der „Sea Eye“ zunehmend prekärer, schließlich hatten die „traumatisierten“ Fahrgäste mit dem One-Way-Ticket und die Crews der Schlepperkähne mit einer derartigen langen Wartezeit nicht gerechnet, bisher war es eher ein Wunschkonzert und man konnte die Fracht einfach abladen. Eine Rückfahrt an die nordafrikanische Küste scheint wohl keine Option zu sein, zu groß die Gefahr, dass Tumulte an Bord ausbrechen und es zu unschönen Bildern kommt, die man dann Europa vorwerfen würde.

Welt.de berichtet:

„Inzwischen werden die Trink- und Brauchwasservorräte des Schiffes streng rationiert“, teilte die Organisation Sea-Eye am frühen Montagmorgen mit.

Die 17 Geretteten an Bord der „Professor Albrecht Penck“ schliefen seit mehr als einer Woche auf der Krankenstation, sie teilten sich nur eine Toilette. Matratzen und Wechselkleidung gebe es nicht. Auch auf dem Boot der Organisation Sea-Watch mit 32 Geretteten ist die Lage eigenen Angaben zufolge kritisch.

Die Schiffe von Sea-Watch und Sea-Eye befinden vor der maltesischen Küste, doch anlegen dürfen sie dort nicht. Malta und Italien rückten nicht von ihrer Linie ab und verwehren weiter die Einfahrt in ihre Häfen.

Der Bordarzt der „Sea Watch 3“, Frank Dörner, sagte: „Die Situation hier an Bord wird immer instabiler.“ Das Stressniveau nehme zu. Die Menschen seien traumatisiert, dazu kämen Seekrankheit und die Unsicherheit. „Es ist also eine sehr katastrophale Situation.“

Sea-Eye-Vorstand Jan Ribbeck sagte:“ Auch für die 18 Besatzungsmitglieder der „Professor Albrecht Penck“ seien die Grenzen der Belastbarkeit längst überschritten.

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