Der Missbrauchsfall eines sechsjährigen Kindes in einer Berliner Flüchtlingsunterkunft letzten September sorgte für Schlagzeilen. Der Vater des Opfers soll versucht haben, den Täter bei seiner Festnahme mit einem Messer anzugreifen und wurde durch die Polizeibeamten erschossen. Nun hat das Amtsgericht Berlin den Täter zu einer Bewährungsstrafe von 20 Monaten verurteilt. Die Witwe des Mannes und Mutter des Missbrauchsopfers ist wütend über das milde Urteil und verließ nach Urteilsverkündung weinend den Gerichtssaal.
Der Täter zeigte sich während des Prozesses Berichten zufolge kaltherzig. Er soll gesagt haben, dass spontan sexuelle Lust verspürte und es ihm egal sei, ob diese durch ein Mädchen oder eine Frau befriedigt würde. Der zwei Meter große Pakistaner soll das Mädchen mit seinem Handy in einen Hinterhalt gelockt haben. Dort angekommen, fiel er über sie her. Zwei Männer beobachteten die Szene, folgten den beiden und ertappten den 27 Jährigen auf frischer Tat. Er soll dem Mädchen bereits die Hosen heruntergezogen haben und versuchte in sie einzudringen. In dem Moment griffen die beiden Beobachter zu und setzten ihn fest bis Eintreffen der Polizei. Der Vorfall sprach sich währenddessen in der Flüchtlingsunterkunft herum, auch der Vater des Mädchens erfuhr davon. Wutentbrannt stürmte er auf den Peiniger seiner Tochter zu, der bereits mit angelegten Handschellen im Polizeiwagen saß. Angeblich soll er ein Messer in der Hand gehabt haben, mehrere Zeugen verneinten dies allerdings. Die Polizei gab mehrere Schüsse ab. Der Vater, früher selbst ein Polizist im Irak, verstarb anschließend im Krankenhaus. Ein Verfahren zu der Tötung des Mannes läuft derzeit.