Internationale Medien übernehmen teilweise seit einiger Zeit die wichtige Funktion, kritisch und ohne Maulkorb über Deutschland zu berichten. Während die deutschen Medien schnell in München aus Ali Daoud den David machten, wie erleichtert konstatiert wurde, dass es doch eine Einzeltat eines psychisch kranken Teenagers war, informierten britische Medien früher und detaillierter. Und auch die Macheten-Attacke von Reutlingen war nur eine Romeo und Julia Beziehungstat mit tragischem Ende, also kein Grund zur Besorgnis, schließlich sind diese Einzelfälle nur psychisch gestört, hat nichts mit nichts zu tun.
Polnische Medien liefern eine treffende Einschätzung des Zustandes in Deutschland, etwas freundlicher verpackt sehen das nahezu viele Medien außerhalb Deutschlands. Die Welt.de änderte in der Zwischenzeit die Schlagzeile, die ursprüngliche Fassung „Deutsche haben mörderische Horde reingelassen“ war wohl zu „gefährlich“. Zu dicht an der Wahrheit?
[…] Ob Würzburg, München, Ansbach oder Reutlingen – für Polens rechtsgerichtete Medien ist klar: Die Taten sind eine Folge von Merkels Flüchtlingspolitik. Die regierungsnahen Medien in Polen sind für ihre harte Ausdrucksweise bekannt, aber am Montag war klar: Das ist kein normaler Tag. Die Artikel klangen noch etwas wütender als sonst. Am Sonntag war eine schwangere Polin von einem syrischen Asylbewerber in Reutlingen ermordet worden, in der Nacht kam es zu einem mutmaßlichen Selbstmordattentat in Ansbacch.
Die deutschen Eliten hätten eine „islamische, mörderische Horde“ ins Land gelassen, hieß es auf dem rechten Nachrichtenportal „wpolityce.pl“ am Morgen danach. Die deutschen Medien und Sicherheitsdienste würden sich „verschiedene Dummheiten ausdenken, um die Katastrophe der Politik von Angela Merkel zu vertuschen“. Es sei schwer, „diesen selbstmörderischen Trieb“ der Deutschen ruhig zu kommentieren, schrieb der Journalist Stanislaw Januszewski.
In einem anderen Beitrag wurde suggeriert, der Amoklauf von München sei in Wirklichkeit ein Terroranschlag gewesen, die deutschen Medien würden dies aber vertuschen. Die Argumentation der deutschen Polizei sei absurd, ein Amokläufer lese keine Studien über das Thema, erklärte ein Experte.
Die Aufforderung der Behörden, keine Informationen über den Polizeieinsatz in den sozialen Medien zu teilen, bezeichnete er als Versuch, „die Ahnungslosigkeit der Polizei zu vertuschen“. Tatsächlich war sie wohl eher ein Versuch, den vermeintlichen Terroristen keine Informationen zu liefern. […] Weiterlesen