Nur 10 Lippenbekenntnisse: De Maizière und seine Thesen zur deutschen Leitkultur

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Im Wahljahr legt Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) einen Zehn-Punkte-Katalog für eine deutsche Leitkultur vor, offenbar durch das Pfeifen im Walde ausgelöst, will man den Wählern etwas Futter bieten. Dieser Zehn-Punkte-Katalog ist wohl eher dem Wahlkampf geschuldet und soll wohl potenzielle Wähler der AfD abfischen, zu groß die Angst, die Futtertröge zu verlieren. Merkel hatte 2010 auf einem Parteitag der CDU großmäulig verkündet, Multikulti ist gescheitert, wie man weiß, nur eine Sprechblase, jetzt gibt es gleiche mehrere von de Maizière zur Leitkultur, die sich in Wahrheit zur „Leid“-Kultur entwickelt.

Nein, Sie lesen nicht das Parteiprogramm der AfD, wenn in den Thesen die Begriffe „Patriot“ und „der sein Land liebt“ vorkommen.

[…] Ich will mit einigen Thesen zu einer Diskussion einladen über eine Leitkultur für Deutschland“, schreibt de Maizière in einem Gastbeitrag für die „Bild am Sonntag“. Wer sich seiner eigenen Kultur sicher sei, sei stark.

„Wir legen Wert auf einige soziale Gewohnheiten, nicht weil sie Inhalt, sondern weil sie Ausdruck einer bestimmten Haltung sind: Wir sagen unseren Namen. Wir geben uns zur Begrüßung die Hand. Bei Demonstrationen haben wir ein Vermummungsverbot.“ Der Punkt schließt mit den Worten: „Wir zeigen unser Gesicht. Wir sind nicht Burka.“

„Wir sehen Leistung als etwas an, auf das jeder Einzelne stolz sein kann.“ Punkt 6 beginnt der Minister mit dem Satz „In unserem Land ist Religion Kitt und nicht Keil der Gesellschaft.“ In Punkt 7 schreibt er: „Wir haben in unserem Land eine Zivilkultur bei der Regelung von Konflikten.“ Er schließt hier mit dem Satz: „Wir verknüpfen Vorstellungen von Ehre nicht mit Gewalt.“ Im Punkt 9 schreibt de Maizière: „Wir sind Teil des Westens. Kulturell, geistig und politisch. Die Nato schützt unsere Freiheit.“

Auch einen „aufgeklärten Patriotismus“ zählt der Christdemokrat zur Leitkultur. Ein solcher Patriot liebe sein Land, ohne andere zu hassen.

Allen, die ins Land kommen und bleiben dürfen, „reichen wir unsere ausgestreckte Hand“, schreibt er weiter. Doch wer die Leitkultur nicht kenne, vielleicht nicht kennen wolle oder gar ablehne, dem werde „Integration wohl kaum gelingen. Denn zugehörig werden sie sich nicht fühlen ohne Kenntnis und jedenfalls Achtung unserer Leitkultur.“ […] Quellen: Die Welt und Zeit Online

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