Ein Einkauf beim Bäcker ist unkompliziert: Geld auf den Tisch, Brötchen in die Tasche, fertig. Das wird sich im kommenden Jahr vermutlich ändern, berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitag-Ausgabe). Dann ist für Bäcker, aber auch Eisverkäufer und Imbissbudenbetreiber bei jedem Verkauf die Herausgabe eines Kassenbons Pflicht – ob der Kunde das möchte oder nicht. Damit will das Bundesfinanzministerium mehr Transparenz in das Bargeschäft bringen und Steuerbetrug verhindern. Sachsen-Anhalts Bäcker kritisieren diese Gesetzesänderung jedoch bereits scharf. „Mehr als 90 Prozent der Kunden brauchen den Papierschnipsel gar nicht“, sagte Landesinnungsmeister Manfred Stelmecke der MZ. Dafür entstünden Müll und höhere Kosten. Auch bundesweit ist die Empörung groß. „Wir reden über Umweltschutz und diskutieren über die Reduktion von Coffee-to-go-Bechern, schaffen dann aber Müllberge aus beschichtetem Papier. Das ist nicht zeitgemäß“, sagte Daniel Schneider, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks. Laut Verband müssen in den 46 000 Verkaufsstellen in Deutschland dann mehr als fünf Milliarden Bons pro Jahr gedruckt werden. Deren Länge entspreche dem 25-fachen Erdumfang. Die Händler müssen ihre Kassen bis Herbst 2020 zusätzlich umrüsten oder sich neue Geräte anschaffen.
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