Mehrheitsmeinung geht von EU-Zerfall aus

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Die Bevölkerung vier großer EU-Staaten geht laut einer repräsentativen Umfrage des ältesten Meinungsforschungsinstituts in Frankreich, dem Institut français d’opinion publique, mehrheitlich davon aus, dass in der Zukunft noch weitere Länder die Europäische Union verlassen werden. Für den Historiker Michael Vogt ist das nicht überraschend, er ergänzt: „Dieses französische Institut hat, aus welchen Gründen auch immer, weder die Tschechen, noch die Slowaken, noch die Ungarn, noch die Portugiesen, Spanier oder die Griechen befragt. Gerade die drei letztgenannten Staaten sind ökonomisch gebeutelt und haben eine hohe Jugendarbeitslosigkeit. Ich denke“, so sagt er weiter, „die Mehrheitsmeinung in all diesen Ländern geht von einem EU-Zerfall aus.“

Laut aktuellen Umfragen in Norwegen will die Mehrheit der Norweger trotz entgegengesetztem Kurs ihrer politischen Führung nicht mehr der EU beitreten. Weit verbreitet sei der Eindruck, dass die EU-Politik den Mitgliedsstaaten mehr Schaden als Nutzen bringe, allein wenn man die verfahrene Währungs- und Flüchtlingspolitik, sowie die schwindende Demokratie bei gleichzeitig zunehmender Zentralisierung betrachtet. Am 11. September wurde in Norwegen ein neues Parlament gewählt, wobei laut Umfragen nur noch rund 22 % der Abgeordneten für einen EU-Beitritt seien.

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