Julia Klöckner (CDU): Multikulti ist gescheitert

1048

Es war nur eine Frage der Zeit, bis Politiker das Thema Multikulti und Integration für den Wahlkampf entdecken würden, schließlich muss man bei dem Thema den Bürgern der Mittel- und Unterschicht nichts bieten, was sie wirklich brauchen: neue Jobs, höhere Löhne, Festanstellungen, niedrigere Steuern, bezahlbaren Wohnraum etc. Das was Merkel bereits 2010 erklärte, plappert Julia Klöckner nun nach: Multikulti ist gescheitert. Die CDU hat erkannt, dass sie bei sämtlichen Themen derzeit schlecht aussieht? Was also macht man im Kampf um die Wählergunst? Man zieht die Multikulti-Karte aus dem Ärmel:

[…] Multikulti in der wertneutralen Addition der Vielfalt ist gescheitert, sagte die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende  Klöckner dem „Weser-Kurier“ (Montagsausgabe), und warnte vor falsch verstandener Toleranz.   Denn gerade Fundamentalisten wollen kein Multikulti, sie wollen die Multikulti-Toleranz nutzen, um ihre intoleranten Menschen- und Frauenbilder durchzusetzen. In dieser Frage haben nicht CDU und CSU einen Nachholbedarf, sondern ich fordere Rot-Rot-Grün auf, endlich realistischer zu werden.

Ein weiteres Beispiel für eine falsch verstandene Toleranz: Wenn Männer ihre Frauen nicht in einen gemischt-geschlechtlichen Deutschkurs gehen lassen, dann wird häufig ein Kurs nur für Frauen angeboten. Das ist aber ein Signal der Schwäche und zeigt keinen klaren politischen Kurs. Wie soll da die Integration in den Arbeitsmarkt gelingen, es gibt auch keine geschlechtergetrennten Büroräume. Voraufklärerische Geschlechterbilder sind desintegrierend, die dürfen wir hier nicht dulden. Auch eine Lehrerin oder eine Frau als Vorgesetzte hat Respekt verdient, egal welchen Glauben der Schüler oder Mann hat. Das Grundgesetz ist nicht verhandelbar, es ist ein Geschenk und ein Angebot – für wen das eine Zumutung ist, der hat sich in der Tür des Landes geirrt. […]

0 0 Bewertungen
Artikel Bewertung
Folgt Politikstube auch auf: Telegram

1 Kommentar
Inline Feedbacks
View all comments