Haben wir was verpasst? „Welt“-Meinungsartikel: Die Grenzen sind geschlossen

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Die EU-Außengrenzen weisen Löcher wie der Schweizer Käse auf, aber die Grenzen sind geschlossen, dafür sorgen angeblich drei Flüchtlingsdeals – u.a. ausgerechnet die Vereinbarung mit der Türkei, und wie fragil diese ist, kann an den Forderungen von Erdogan ausgemacht werden, der immer wieder droht, die Türen zu öffnen und die Migranten nach Europa strömen zu lassen.

Die EU-Außengrenzen sind keinesfalls geschlossen und die EU-Binnengrenzen stehen offen wie Scheunentore, von Entwarnung also keine Spur, fast tägliche Meldungen über illegale Migranten, die Grenzzäune in den spanischen Exklaven überwinden wollen und es auch teils schaffen, erpresserische Anlandungen von voll beladenen NGO-Schiffen und aus der Türkei kommende Boote, die auf den bereits überfüllten griechischen Inseln – vorzugsweise auf Lesbos – anlanden. Und auf der Balkanroute befinden sich derzeit Zehntausende Völkerwanderer, die die Weiterreise nach Nord- und Westeuropa anstreben.

Der mehrheitliche Teil der Ankömmlinge, die sich nicht immer als Bittsteller verhalten, wollen weder in Italien, Griechenland oder Spanien bleiben, Deutschland bleibt weiterhin das Ziel, das zeigt auch die Ankunft von jährlich hunderttausenden Migranten.  Im Endeffekt geht es um Deutschland und seine Grenzen, wo immer noch die Anweisung gilt, keiner wird zurückgewiesen und jeder der „Asyl“ haucht in die nächste Erstaufnahmeeinrichtung chauffiert wird. Dieser Willkommens-Magnet mit paradiesischer Versorgung sorgt für den Migrations-Pull-Faktor, der dringend abgeschafft werden müsste, aber niemand sollte sich der Illusion hingegen, dass ein Umdenken stattfinden könnte. Eine Lösung für das Migrationsproblem wird es nicht geben – genauso wenig geschlossene Grenzen.

Nachfolgend einige Auszüge des Meinungsartikels:

Europa hat eine spektakuläre Nachricht des Jahres verpasst. Sie lautet: Die Grenzen sind geschlossen. Seit einigen Monaten existieren auf allen drei großen Migrationsrouten über das Mittelmeer sogenannte Flüchtlingsdeals.

Seit 2016 gibt es solch einen Deal zwischen der EU und der Türkei, seit 2017 zwischen Italien und Libyen und seit diesem Frühjahr de facto auch wieder zwischen Spanien und Marokko. Der Mechanismus ist immer derselbe: Die EU gibt Geld, Ausrüstung und Beratung – die Küstenwache des anderen Landes hindert die Migranten an der Überfahrt. Weiterlesen auf Welt.de

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