Grandiose Leistung: „Zehn“ abgelehnte afghanische Asylbewerber abgeschoben

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Symbolbild

Bei Merkels „nationaler Kraftanstrengung“ dachte man eher an eine Art von Luftbrücke, wo täglich mindestens Hunderte Ausreisepflichtige in die Heimat zurückgeflogen werden, um das Pensum nicht unnötig auf Jahrzehnte auszudehnen. Aber auch gestern startete nur eine magere „Sammelabschiebung“ vom Flughafen Leipzig-Halle nach Kabul, zehn Afghanen wurden in die Heimat gebracht, die übrigen Plätze benötigte wie gehabt wohl der Begleittross.

Die Flüchtlingsräte Sachsens und Sachsen-Anhalts haben den Abschiebeflug nach Afghanistan scharf kritisiert und sprachen von „willfährigen Abschiebungen in ein Kriegsgebiet“. Da aktuell nur Kriminelle, Gefährder und  jene Personen, die sich jeder Kooperation mit Behörden verweigern, abgeschoben werden, erzeugt das kein Verständnis für das Eintreten des Bleiberechts. Zudem weist Afghanistan zahlreiche befriedete Regionen auf, in denen überhaupt kein Krieg herrscht.

[…] Um 8 Uhr Ortszeit (5.30 deutsche Zeit) ist ein Flug mit zehn abgelehnten afghanischen Asylbewerbern an Bord in Kabul angekommen. Ein aus Leipzig-Halle kommendes Flugzeug sei am Dienstagmorgen in der afghanischen Hauptstadt eingetroffen, bestätigte ein Vertreter einer mit den Abschiebungen befassten Organisation am Flughafen.

Die Flüchtlingsräte Sachsens und Sachsen-Anhalts hatten den Abschiebeflug im Vorfeld scharf kritisiert. Die zwangsweisen Rückführungen seien an Absurdität nicht zu überbieten, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Räte. „Letzte Woche werden beim afghanischen Neujahrsfest Naurus mindestens 26 Menschen durch einen Anschlag in Kabul getötet, heute sollen Menschen genau dahin abgeschoben werden.“ Die Flüchtlingsräte sprachen von „willfährigen Abschiebungen in ein Kriegsgebiet“. […] Quelle: Die Welt.de/27.3.2018

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