Flensburg: Schlag gegen osteuropäische bandenmäßig organisierte Großfamilie

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Seit März 2017 führte die Kriminalpolizei in einer zeitweise 5-köpfigen Ermittlungsgruppe zusammen mit der Staatsanwaltschaft Flensburg umfangreiche Ermittlungen gegen eine mehrköpfige familiär verbundene Tätergruppe durch. Diese aus dem osteuropäischen Raum stammende Familie lebt seit ca. 20 Jahren in Flensburg und ist der Polizei und Staatsanwaltschaft hinreichend bekannt. Im vorliegenden Fall geht es um Betrugshandlungen zum Nachteil eines skandinavischen Möbelhauses. Dafür lockten die Tatverdächtigen osteuropäische Staatsbürger unter Versprechen falscher Tatsachen nach Deutschland. Es wurden Bankkonten mit diesen Personen eröffnet und über die dadurch erlangten EC-Karten Betrugshandlungen durchgeführt, da diese Konten die erforderliche Deckung nicht aufwiesen.

Die mutmaßlichen Bandenmitglieder gingen arbeitsteilig vor und agierten in unterschiedlichen Funktionen: Unter anderem als Vermittler, Käufer, Begleiter, Abholer und Lieferanten. Durch dieses betrügerische Vorgehen erlangte die Bande Waren im Wert von ca. 200.000 Euro. Diese wurden im weiteren Verlauf entweder im Familienkreis verteilt oder verkauft. Nach umfangreichen kriminalpolizeilichen Ermittlungen kamen die Beamten der Familienbande auf die Spur.

Am Dienstag fanden deshalb in den frühen Morgenstunden in Flensburg unter Beteiligung von ca. 80 Einsatzkräften von Polizei und Staatsanwaltschaft insgesamt neun Durchsuchungen statt. Die Beamten vollstreckten gegen die vier Hauptverdächtigen der mutmaßlichen Bande bereits vom Amtsgericht Flensburg erlassene Haftbefehle. Nach deren Vorführungen und Verkündigungen der Haftbefehle kamen die vier Männer (21, 25, 32 und 41 Jahre alt) in Untersuchungshaft. Die Auswertung der sichergestellten Beweismittel und die weiteren Ermittlungen dauern noch an.

Bereits Ende April wurden in Flensburg vier beschuldigte Männer und Frauen aus dem weiteren Verwandtschafts- und Bekanntenkreis dieser polizeibekannten Großfamilie in Untersuchungshaft genommen. Diesen wird die betrügerische Erlangung von Möbeln im Wert von ca. 100.000 Euro vorgeworfen.

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