Es gärt an der CSU-Basis: Rücktrittsforderungen an Seehofer

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Es scheint das Bizarre in der Macht zu sein, nicht aufhören zu wollen? Nicht nur Merkel, auch Horst Seehofer hält an der Macht fest, obwohl die BTW 2017 der CDU und CSU herbe Wahlverluste bescherte. Für die CSU ist die Regierung in Bayern eine Existenzfrage, Horst Seehofer hatte seine Chancen und hat sie alle kläglich vertan. Wie Merkel hat auch Seehofer das Wahlergebnis nicht verstanden, keiner der Beiden reflektiert, dass diese am Wahldebakel ihrer Parteien maßgeblich mitverantwortlich sind.

Innerhalb der CSU macht sich nun die Enttäuschung über den Wahlausgang breit,  die Rufe nach Seehofers Rücktritt werden lauter, aber Merkels-Bettvorleger Horst wird sicher nicht freiwillig zurücktreten.

[…] Der Chef des CSU-Kreisverbands Nürnberg-West, Jochen Kohler, forderte Seehofers Rücktritt. Auf seiner Facebook-Seite schrieb Kohler:

Genau deshalb hat auch die CSU eine deftige Klatsche bekommen. Nicht nur wegen Merkel, sondern auch aufgrund der Wankelmütigkeit unseres Parteivorsitzenden. Und heute? Heute wird erst die Fraktionsgemeinschaft in Frage gestellt um dann kurze Zeit später wieder zurückzurudern – genau das haben die Bürgerinnen und Bürger statt!!

Die personellen Weichen müssen an der Parteispitze neu gestellt werden wenn nicht jetzt ein Neuanfang kommt – wann dann? Wir haben uns in den letzten Wochen an den diversen Wahlkampfständen viel anhören können, ja müssen. Ein „Weiter so“ kann es nicht geben!

Auch wenn Herr Seehofer selber gesagt hat, dass er „keine Sekunde“ an einen Rücktritt denke, wir tun dies! Für einen personellen Neuanfang! […]

[…] Zuvor hatte bereits Thomas Zehmeister, Vorsitzender des Ortsverbands Großhabersdorf in Mittelfranken, in einer Facebook-Erklärung Seehofer im Namen des Ortsvorstands dazu aufgefordert, „mit sofortiger Wirkung sein Amt als CSU-Parteivorsitzender niederzulegen um den Weg für einen personellen Neuanfang frei zu machen“.

In Rücksprache mit den Mitgliedern unserer CSU-Ortsvorstandschaft fordere ich den CSU-Parteivorsitzenden Horst Seehofer dazu auf, mit sofortiger Wirkung sein Amt als CSU-Parteivorsitzender niederzulegen um den Weg für einen personellen Neuanfang frei zu machen.

Horst Seehofer hat als Parteivorsitzender das historisch katastrophale Abschneiden der CSU bei der Bundestagswahl persönlich zu verantworten. Das Absacken gerade auch in größeren Städten Bayerns auf teilweise unter 30% aber auch die überwiegend massiven Einbrüche auf dem Land erlaubt kein weiter so.

Ständige Wendungen in der Haltung zur Schwesterpartei, die Demontage unseres Spitzenkandidaten Joachim Herrmann durch das Vorschalten eines Herrn aus Übersee und das Vernachlässigen vieler sich „zurückgelassen fühlenden“ führen wir als Hauptgründe des schlechten Abschneidens bei der Bundestagswahl an.

All dies hat der Parteivorsitzende zu verantworten und daraus persönliche Konsequenzen zu tragen. Von der Leistung unseres Parteivorsitzenden sind wir maßlos enttäuscht. Herr Seehofer, treten Sie zurück und ermöglichen Sie unserer Partei einen Neuanfang.[…] Quelle: Die Welt

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