Wer von uns kennt so eine Situation nicht? Man geht spazieren und erholt sich von getaner Arbeit, und auf einmal steht einem ein aggressiver „Mensch, dessen Geburtsort nicht in Deutschland liegt“, gegenüber und bedroht einen mit einer Axt und schreit dabei auch noch unverständlichen Kram? Die Grünen würden sagen: Andere Länder, andere Sitten, in Afrika läuft eben jeder mit einer Axt rum, die haben’s nicht so mit dem Argumentieren, aber das müssen wir tolerieren.
Da die Berliner Polizei das offensichtlich auch so sieht, gibt sie jetzt Verhaltenshinweise für den Fall, dass man mal in so eine unangenehme Situation gerät, liest man den Artikel in der Berliner Morgenpost, scheint dies ja demnächst zum Alltag zu gehören. So titelt sie schon mit bildverdächtiger Schocker-Manier: Was tue ich, wenn ich dem Axt-Schwinger gegenüberstehe? Jeder normaldenkende Mensch würde sagen: Weglaufen und hoffen, dass man schneller ist, als Angela Merkels dringendst benötigte und händeringend gesuchte Fachkräfte für gefährliche Spalt- und Fäll-Werkzeuge.
Die Berliner Polizei sieht dies offensichtlich anders, hier sind wahre Profis am Werk, bestimmt jene, die sechs Wochen gebraucht haben um ein Video zu veröffentlichen, dazu nun folgende Hinweise für alle Bürger: Ganz wichtig, es kommt immer auf den Einzelfall an und man muss immer seinem Bauchgefühl trauen, so eine Sprecherin der AG für Berliner Sicherheit ( Polizei ). Welches Glück, dass es Profis gibt die einen beraten, sonst würde noch die Marionettenjournaille schreiben: Deutscher beleidigt traumatisierten Kriegsflüchtling, der wusste sich nur mit der Axt zu helfen.
Weiter geht’s: Man sollte sich nicht selbst in Gefahr bringen. Natürlich solle man helfen, was man aber konkret tun oder unterlassen sollte, sei immer situationsabhängig – auch etwa davon, ob ein Täter bewaffnet ist. Hier handelt es sich um einen Fall, bei dem man eher nicht selbst eingreifen sollte. Man ist ja selbst nicht bewaffnet. – Ich fühle mich schon viel sicherer. Rät mir die Berliner Polizei etwa mich auch zu bewaffnen? Darf ich den Axtstiel aus meinem Kofferraum jetzt etwa ständig bei mir tragen und auch meine Socke mit der Billardkugel drin für den Fall, dass mir mal wieder ein Axtschwinger über den Weg läuft?
Und ganz wichtig ist: Unbedingt die Berliner Polizei anrufen. Man muss natürlich Glück haben, dass jemand dran geht, in Berlin ist es nämlich üblich, dass es mindestens eine Stunde dauert, bis ein Streifenwagen vorbeikommt – und das obwohl schon gar keine Anzeigen mehr von Taschen- und / oder Fahrraddiebstahl bearbeitet werden. Vielleicht muss man ja erst aus den Wohlfühlpantoffeln in die vorgewärmte Uniform schlüpfen? Was mache ich, wenn mich ein Axtschwinger zuerst angreift? Auf mein Bauchgefühl hören, die Situation beurteilen oder die Polizei rufen? Und: Wenn ich weglaufe, mache ich dann etwas falsch?
Auch hierzu hat die AG Berlins Sicherheit an erster Stelle eine Antwort: Falls man wegläuft, soll man sich unbedingt Merkmale des Täters einprägen, um diesen später bestens beschreiben zu können. Laut Berliner Polizei z.B. die Schuhe oder eine eventuell mitgeführte Tasche. Ich schlage noch vor, die Marke der Axt, Farbe des Axtstiels, besondere Merkmale ( Blut an der Schneide ), Schnürschuhe oder Klettverschluss ( Sandalen wäre rassistisch, da sie auf Nomaden- und Prärievölker hinweisen würden, daher schreibe ich das nicht ), Adidas oder Nike Klamotten, Mann ( mit Bart oder ohne ) oder Frau, Größe… Hier fehlt leider die Präzision, es sollte eine Checkliste herausgegeben werden. Nur keine Sachen wie Haar- oder Hautfarbe, Sprache und Vermutung über die Herkunft merken, damit werden Axtschwinger vorverurteilt, da es schließlich jeder sein könnte und Angaben zur Herkunft eh nicht veröffentlicht werden. Und letztendlich rät der Freund und Helfer noch dazu, sich die Richtung zu merken in der die Axtfachkraft floh, auch unabdingbar. Was mache ich denn, wenn er nicht flieht?
Welche Sicherheit uns mit diesem Artikel gegeben wird, es geht einem gleich viel besser, besonders da man weiß, dass die Berliner Polizei ja schon keine Anzeigen bezüglich Taschendiebstahl und / oder Fahrraddiebstahl entgegennimmt bzw. bearbeitet, da dies Lappalien sind. Jetzt fehlt nur noch eine Checkliste gegen Wohnungseinbrüche und vielleicht hätte auch der Studentin in Freiburg eine solch weise Checkliste mit so gut recherchierten Ratschlägen geholfen. Aber da ist die Berliner Polizei natürlich der Freiburger um Lichtjahre voraus. Das nächste Projekt ist bestimmt: Ratschläge zum sicheren Passieren des Kottbusser Tores oder der Rigaer Straße, ohne den Verlust persönlicher Gegenstände.
Wie menschenverachtend kann eine Polizei eigentlich noch sein? Da denkt eine Frau ihr letztes Stündlein hat geschlagen und dann kommen Ratschläge, wie man sie sonst nur von jemandem bekommt, der schon 8 Stunden in der Kneipe sitzt. Der Schwachsinn kennt wirklich keine Grenzen mehr, die Verachtung des Volkes wird wirklich von höchster Instanz befohlen und dann immer weiter unten ausgeführt. Man braucht sich nach so einem Artikel wirklich nicht mehr wundern, warum niemand mehr die Polizei ernst nimmt und respektiert.