Autohaus lehnt syrischen Bewerber ab – und legt ihm Rückkehr in die Heimat nahe

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Ein Autohaus in Warstein lehnte die Bewerbung eines syrischen „Flüchtlings“ ab und schrieb ihm zurück, er solle lieber in seine Heimat zurückgehen, der Krieg sei schließlich vorbei. Die Ablehnung ist etwas unprofessionell, der Verfasser des Schreibens hätte eine andere Formulierung wählen sollen, z.B. dass die Arbeitsstelle zwischenzeitlich bereits besetzt wurde. Die Reaktion fällt erwartungsgemäß aus, der moralische Empörungsmodus ist sofort angeschaltet, dass solche drastischen Worte gewählt wurden, obwohl der Hinweis „Krieg sei schließlich vorbei“ der Wahrheit nahekommt. Nach der Entrüstung über die Wortwahl reagierte das Unternehmen mit dem Kniefall, entschuldigt sich bei der syrischen „Fachkraft“  und bittet um ein persönliches Vorstellungsgespräch.

Wurde nicht im Jahr 2015 behauptet, dass die Aufnahme von syrischen „Flüchtlingen“ nur vorrübergehend sei? Wenn zwei das Gleiche sagen, ist es noch lange nicht dasselbe? Angela Merkel äußerte sich im Januar 2016 in Neubrandenburg auf der Landesvertreterversammlung der CDU: Wir erwarten, dass, wenn wieder Frieden in Syrien ist, wenn der IS im Irak besiegt ist, sie wieder in ihre Heimat zurückkehren“. Tatsache ist, der Frieden in Syrien ist eingekehrt, wie auch das Video aus der Stadt Tartous in Syrien, der Bericht eines Norwegers oder der Strandurlaub zeigen, der Aufbau ist in vollem Gange und der Alltag kehrt zur Normalität zurück.

[…] Vor zwei Jahren kam der Syrer Salim F. als Flüchtling nach Deutschland. Er lernte Deutsch und sucht nun einen Ausbildungsplatz. „Ich habe seit meiner Ankunft in Deutschland wirklich alles unternommen, um einen Ausbildungsplatz zu finden“, erklärte der 26-jährige Flüchtling der Webseite „Migazin“, die sich mit Migration in Deutschland beschäftigt. „Ich kann verstehen, wenn die Leute einen nicht haben wollen. Aber so etwas hätte ich mir niemals vorgestellt. Ist das normal in Deutschland?“

Salim F. (Name geändert) ist nach seiner bestandenen Deutschprüfung auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Sein Abitur und seinen Führerschein habe er anerkennen lassen, seine sorgfältig erstellten Bewerbungsunterlagen seien von der Arbeitsagentur mit „super“ beurteilt worden. Er rechnete zwar mit Ablehnung, doch die Antwort, die er bekam, schockierte ihn.

Ein Autohaus in Warstein schickt ihm seine Unterlagen zurück. In dem Schreiben, das „Migazin“ veröffentlichte, hieß es, er erfülle die Vorgaben nicht. Dabei beließ es der Autor jedoch nicht und schrieb: „Ich möchte Ihnen eher die Empfehlung aussprechen, in ihr Land zurück[zu]gehen, da der Krieg beendet ist und Sie dort dringend benötigt werden, um es wieder aufzubauen.“ […] Weiter auf Focus Online

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