AfD spendet für die Weihnachtsfeier einer Tafel – Diakonie bucht das Geld ohne Begründung zurück

1987

200 Euro hatte die Demminer AfD auf das Konto der Tafel überwiesen, um die Weihnachtsfeier zu unterstützen. Doch nun wurde das Geld zurückgebucht. AfD-Fraktions-Chefin spricht von einer Schande.

Demmin.„Mehr Geld für Demminer Kommunalpolitiker“, titelte der Nordkurier, nachdem die Stadtvertretung im Oktober mehrheitlich einer Erhöhung des Sitzungsgeldes zustimmte. Nur die AfD-Fraktion sprach sich damals dagegen aus. Stattdessen wollte die Partei fortan einen Teil ihrer Aufwandsentschädigung für gemeinnützige Zwecke spenden. Vereine oder Menschen in Not könnten sich an die Fraktion wenden, hieß es.

Diesem Aufruf folgten die Verantwortlichen der Demminer Tafel, die das Geld für ihre Weihnachtsfeier benötigten. „Wir kamen dieser Bitte sehr gerne nach und haben dafür im November 200 Euro auf das Konto der Tafel überwiesen“, erinnert sich die AfD-Fraktionsvorsitzende Norina Mittendorf.

Unverständnis bei Demminer AfD-Fraktion
Doch vor Kurzem sei der Beitrag vom Träger, dem Kreisdiakonischen Werk Greifswald, ohne Begründung wieder zurücküberwiesen worden. Diese überraschende Reaktion stieß bei der Demminer AfD auf Unverständnis: Das dringend gebrauchte Geld für die vielen Bedürftigen werde, so die Meinung der Partei, offenbar vom kirchlichen Träger aus politischen Gründen abgelehnt.

Ob dem wirklich so ist oder ein ganz anderer Grund dahinter steckt, konnte am Montag nicht geklärt werden. Beim Träger meldete sich trotz mehrfacher Versuche nur der Anrufbeantworter. Auch die Mitarbeiter der Tafel wussten nichts davon, als sich der Nordkurier nach der vermeintlichen Rückbuchung der Spende erkundete.

Die AfD-Fraktion will aber trotzdem an ihrem Vorhaben festhalten: „Notfalls stellen wir uns vor die Tafel und überreichen das Geld persönlich an die Leute, weil wir wissen, dass sie Hilfe brauchen. Wir werden es nicht zulassen, dass die Menschen unter der Arroganz der Entscheidungsträger zu leiden haben, was hier passiert, ist eine Schande“, so die AfD-Fraktionschefin.

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