Abschiebung gescheitert: Tschetschenisches Ehepaar drohte aus Fenster zu springen

1179

Eine geplante Abschiebung einer dreiköpfigen Familie aus Tschetschenien in Büchenbeuren ist am Dienstagmorgen eskaliert und löste einen längeren Polizeieinsatz aus. Wie schon fast zu erwarten, waren die beiden „Flüchtlinge“ aus Tschetschenen not amused über das abrupte Ende im Sozialparadies, der Familienvater zückte ein Messer und drohte, mit seiner Frau aus dem Fenster zu springen. Spezialkräfte der Polizei verhandelten mit dem Ehepaar, letztendlich gaben der 29-Jährige und die 26-Jährige auf, zumindest wurde damit der Flieger in die Heimat verpasst und eine Verschnaufpause bis zum nächsten Abflugtermin „erkämpft“. Obendrein leidet der Familienvater unter gesundheitlichen Problemen – also einer der vielen bekannten Gründe, um eine Abschiebung zu verzögern und im besten Fall zu verhindern.

SWR.de berichtet:

Der Polizeieinsatz begann gegen 4:00 Uhr am Dienstagmorgen begonnen, geplant war die Abschiebung einer dreiköpfigen Familie (zwei Erwachsenen und ein sechs Monate altes Kleinkind) aus Tschetschenien nach Russland, weil die Familie an ihrer Wohnadresse nicht angetroffen wurde, suchte die Polizei ein anderes Haus in Büchenbeuren auf. Dort hielt sich die Familie auf. Die beiden Erwachsenen verhielten sich laut Polizei aggressiv und waren nicht zu einer Zusammenarbeit bereit.

Während des Gesprächs mit den Polizeibeamten ergriff der 29-jährige Familienvater ein Messer, zunächst richtete er die Waffe gegen sich selbst, danach drohte er, zusammen mit seiner Frau aus dem Fenster im zweiten Stock des Hauses zu springen. Daraufhin zog sich die Polizei zurück und forderte Spezialkräfte an. Es wurden Verhandlungen mit der Familie aufgenommen, die schließlich dazu führten, dass das Ehepaar aufgab.

Der Familienvater gab nach seiner Aufgabe an, gesundheitliche Probleme zu haben. Er soll zunächst von einem Arzt untersucht werden. Das Amtsgericht Idar-Oberstein soll dann über einen Antrag auf Anordnung der Abschiebehaft entscheiden. Das betrifft aber nur den Mann, nicht seine Ehefrau und seine sechsmonatige Tochter. Eine Entscheidung wird voraussichtlich am Mittwoch fallen.

0 0 Bewertungen
Artikel Bewertung
Folgt Politikstube auch auf: Telegram

10 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments