Täglich landen Boote auf Lampedusa, Sardinien und an der Südspitze Siziliens, die Bootsfahrten starten von Tunesien und Algerien, vollbeladen mit ausnahmslos jungen Männern. Zahlreiche Videos zeigten bereits Aufnahmen während der Überfahrt, die Bootsinsassen sahen nicht unbedingt verzweifelt, verfolgt und traumatisiert aus, sondern vermittelten eher den Eindruck einer fröhlichen Reisegesellschaft, deren Traum vom Paradies sich nun endlich erfüllte.
Die derzeitigen Landungen auf den italienischen Inseln scheinen erst ein „kleiner“ Vorgeschmack auf das zu sein, was nun in den kommenden Wochen drohen könnte:
[…] In den Maghrebstaaten leben einige Millionen junge Männer, die in ihren Ländern keine Zukunft mehr sehen. Die Corona-Pandemie hat die Lage zusätzlich verschärft. Schon in wenigen Wochen ist mit einer starken Migrationswelle aus Nordafrika zu rechnen.
Vor allem junge, schlecht ausgebildete Männer aus den armen Vorstädten und dem Hinterland sehen keine Perspektiven mehr in ihrem Land. Sie träumen von einem besseren Leben in Europa.
Sobald das Mittelmeer ruhiger wird und die Temperaturen kräftig ansteigen, werden sich von der Küste Nordafrikas aus auch unzählige Migranten und Flüchtlinge aus Subsahara-Afrika mit Booten auf den Weg in Richtung Europa machen. Alles weist darauf hin, dass es schon bald zu einer grossen Fluchtwelle kommen wird.[…] Mehr auf nzz.ch