Überraschung: Gewalt gegen die Schiedsrichter im Fußball geht von Migranten aus

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Woher kommt die Gewalt und von wem geht sie aus? Zwei Tage nach dem Streik, am 29. Oktober, stellte ein Reporter im Inforadio vom RBB diese Frage. In der Sportkolumne „Draufgehalten“ sagte er: „Wer die Probleme bekämpfen will, muss sie erst einmal benennen.“

Er bezeichnete als Problem dann die „gescheiterte Integration“ und zitierte Belege dafür, dass die Gewalt überwiegend von Migranten ausgehe. Der Beitrag wurde ausgestrahlt, dann aber nicht online gestellt, wie sonst üblich.

Das Thema wird offenbar gemieden, eine öffentliche Debatte gibt es nicht, alle Politiker, die sich sonst gerne zu Gewalt äußern, schweigen ebenfalls. Dabei wurden die Probleme schon vor vielen Jahren benannt.

So erklärte der berühmte Sportwissenschaflter Gunter A. Pilz im Jahr 2002, eine „Auswertung von knapp 4000 Sport- und Schiedsgerichtsakten und -urteilen“ habe ergeben: „Zwei Drittel aller verhandelten Spielabbrüche werden von nicht-deutschen Spielern (überwiegend türkischen und kurdischen) verursacht.“

Die Kriminologin Thaya Vester, die an der Universität Tübingen eine Doktorarbeit zur Gewalt im Fußball schreibt, hat diesen Befund nach der Auswertung von 700 Sportgerichtsurteilen aus den Spielzeiten 2009 bis 2011 bestätigt. Und im Januar 2015 kam die Tageszeitung „taz“ zu dem Ergebnis: „Was ungern laut gesagt wird, findet durch Untersuchungen und Studien eine traurige Bestätigung. Wenn es im Kreis der rund 6,5 Millionen Aktiven, die unter der Obhut des Deutschen Fußball-Bundes kicken, handfesten Streit gibt, zählen Spieler mit Migrationshintergrund überproportional oft zu den Tätern.“

Der sportliche Leiter von Al-Dersimspor, Erdal Güncü, weist die Vorwürfe zurück. Sein Verein werde ungerecht behandelt, behauptet er, das sei „für die Populisten“ ein “gefundenes Fressen“.

Das mag sein, aber es geht ja nicht um die Populisten, sondern um die Schiedsrichter. Sie müssen geschützt werden. Der Berliner Fußballverband will am 15. und 16. November ein „Sofortpaket“ gegen die Gewalt auf dem Rasen verabschieden.

Wir sind gespannt, was dieses Paket enthalten wird. Fest steht, dass die Sportgerichte viel härter urteilen müssen. Nach einem Angriff auf den Schiedsrichter muss es den ganzen Verein treffen.

Im Falle von Al-Dersimspor wurde aber nur der Schläger selbst gesperrt. Das reicht nicht aus. So wird man der Gewalt nicht Herr.

Quelle: BZ

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