Kriminelle Clans haben sich in Deutschland längst feste Strukturen zugelegt. Ihr Geld verdienen sie nicht selten mit Drogen, Raub oder Erpressung. Das illegal erworbene Geld wird dann in Immobilien gewaschen, die über Mittelsmänner bezogen werden.
Ganz weit vorne bei der Clan-Kriminalität liegt Nordrhein-Westfalen. Hier waren im vergangenen Jahr 22 der insgesamt 45 Verfahren gegen kriminelle Clans angesiedelt. So steht es im Bundeslagebild 2018 für Organisierte Kriminalität, das am Dienstag von Innenminister Horst Seehofer und BKA-Präsident Holger Münsch in Berlin vorgestellt wurde.
Die Zahl der Ermittlungsverfahren gegen Gruppierungen der Organisierten Kriminalität ging im vergangenen Jahr von 572 auf 535 zurück. Der durch Organisierte Kriminalität verursachte Schaden stieg 2018 deutlich – von 209 Millionen Euro auf 691 Millionen Euro.
Von den 6.483 Tatverdächtigen im Bereich der Organisierten Kriminalität waren im letzten Jahr 31,2 Prozent Deutsche, wobei rund 12 Prozent von ihnen bei ihrer Geburt eine andere Staatsangehörigkeit hatten. Unter den Ausländern dominierten die Türken mit 714 Verdächtigen und polnische Staatsbürger (404 Verdächtige). Eine „überdurchschnittlich hohe Eskalations- und Gewaltbereitschaft“ beobachtete das BKA bei Verbrecherbanden, die von Tschetschenen dominiert werden.