Fachkräfte fehlen: Jens Spahn hätte ins Ausland abgewanderte deutsche Ärzte gerne zurück

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Immer mehr Deutsche verlassen ihre Heimat, der Wunsch nach Karriere und einem besseren Lebensstandard zieht die Menschen in die Ferne. Diesem Trend folgten/folgen auch die Ärzte und Pfleger, die wegen Steuern, attraktivere Honorierung und bessere Arbeitszeiten sich im benachbarten Ausland oder in Übersee niederlassen, wobei die Schweiz eines der beliebtesten Zielländer ist.

Obwohl in den Jahren 2015 und 2016 großmündig propagiert wurde, unter dem Flüchtlingsstrom seien qualifizierte Fachkräfte – u.a. auch Ärzte, die den Mangel kompensieren sollen, scheint sich die Knappheit des medizinischen Personals zu verschärfen, sodass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (38, CDU) die Abwanderung deutscher Ärzte und Pfleger in die Schweiz und andere Länder mithilfe neuer EU-Regeln eindämmen und die bereits abgewanderten Ärzte gern zurückholen möchte.

Tag24.de berichtet:

Vor allem die Schweiz ist bei deutschen Ärzten und Pflegern sehr beliebt. Sie wandern aus. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (38, CDU) ist dies ein Dorn im Auge, wie der 38-jährige CDU-Politiker im Interview mit dem Schweizer SonntagsBlick“ nun verriet.

Der Schweizer Ärzteverband FMH meldete Anfang 2017, dass 17,7 Prozent der in dem Land arbeitenden Ärzte einen deutschen Pass hätten, das seien mehr als 6000 Personen.  Ohne deutsche Ärzte wäre die medizinische Versorgung in der Schweiz mittlerweile gefährdet.

Diesen Umstand ist auch Spahn bewusst. Dennoch hätte der Gesundheitsminister die in die Schweiz abgewanderten Ärzte und Pfleger „gerne zurück“. Auch wenn er sie verstehe: „Die Schweiz ist ein schönes Land“.

Klar sei aber auch, „dass diese Fachleute in Deutschland fehlen“, so Spahn zur Zeitung weiter. „Bei uns arbeiten dann polnische Ärzte, die wiederum in Polen fehlen.“ Das könne so nicht richtig sein. „Deshalb sollten wir darüber nachdenken, ob wir die Abwerbung von Fachleuten aus bestimmten Berufsgruppen innerhalb der EU nicht neu regeln müssen. Und das, ohne die Freizügigkeit in Europa grundsätzlich infrage zu stellen“.

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