Überwiegend mahlen die Mühlen der Bürokratie langsam, wenn es aber um Bagatellen geht, dann greift das „Rechtssystem“ gnadenlos durch und zeigt wo der Hammer hängt. Für viele Rentner ist aufgrund ihrer niedrigen Rente der Bingo-Abend die einzige Freizeitveranstaltung im Seniorenheim, ein Kinobesuch ist zu teuer und bedingt durch Krankheiten kaum möglich. Nun wurde das Bingo-Spiel im Seniorenzentrum Köln-Riehl verboten, zumindest vorrübergehend auf Eis gelegt, und damit den Senioren der letzte Spaß genommen, denn die Juristen sind der Auffassung, es handle sich um ein illegales Glücksspiel.
Pech für die Senioren, ihr Alter ist schon weit über „17 Jahre“ und selbst nach Inaugenscheinnahme gehen sie nicht mehr als „Schutzsuchende“ durch. Obwohl schon viel für den Staat geleistet, wird bei so einer Kleinigkeit nicht die Augen zugedrückt, da gelten noch die Gesetze – Ordnung muss sein.
[…] Der wöchentliche Bingo-Abend ist bei den Senioren der Riehler Heimstätten äußerst beliebt! Doch die Sozialbetriebe Köln (SBK) haben den Spielbetrieb kürzlich untersagt und eingestellt. Jetzt kam aber bei einer Rechnungsprüfung raus, dass auf einer Quittung für Pralinen „Bingo-Preise“ vermerkt war.
Der Grund: Nach Einschätzung von Juristen handelt es sich bei den Spieleabenden im Seniorenheim um illegales Glücksspiel! Dabei geht es um Hauptgewinne wie eine Tafel Schokolade. Bevor die Senioren wieder Bingo rufen können, muss jetzt erstmal eine offizielle Glücksspielgenehmigung her. Die Juristin erklärt: „Es tut uns leid. Aber ohne Genehmigung darf man das Glücksspiel nicht durchführen. Es ist verboten und als Veranstalter macht man sich womöglich strafbar.“
Eine Karte kostet zwischen 0,50 und 1,25 Euro. Wer als erstes die richtigen Zahlen hat, erhält den Hauptgewinn. Bingo! Mit dem Erlös finanzieren die SBK die Preise, einen wirtschaftlichen Gewinn verfolge man nicht.
Eine Seniorin: Wegen so eines Kinkerlitzchens wurde unser Bingo verboten. Der Bingo-Abend fehlt uns sehr. Dabei geht es nicht ums Geld, sondern um die Gemeinsamkeit. Viele haben nur eine kleine Rente und kein Geld für teure Busfahrten oder Kinobesuche.“ […] Quelle: express.de/15.1.2018