Es ist gut, dass nach Jahrzehnten des Beschwichtigens und Schönredens jetzt auch kontrovers über den Islam diskutiert werden kann. Immer mehr Islamkennern wird in den Medien der Platz geboten, um über diese Religion und/oder deren Dachverbänden zu sprechen, eine von ihnen ist Susanne Schröter, die sich im Interview mit der „Allgemeine Zeitung“ über das Thema Ditib und der konservative Islam äußert, nachfolgend Auszüge:
Für welchen Islam steht Ditib?
Die Organisation wandert immer mehr in eine Richtung, die Erdogan vorgibt. Der türkische Islam wird immer islamistischer. Erdogan und Mitglieder seiner Regierung lehnen beispielsweise die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ab. Eine strenge islamistische Moral, die der urbanen Türkei fremd ist, wird mit Gewalt durchexerziert, Opposition dagegen unterdrückt. Erdogan versucht, seinen Nationalismus und Islamismus mit autoritären Methoden durchsetzen.
Wie groß ist die Gefahr, dass das nach Deutschland schwappt?
Groß.
Ist es Zufall, dass ein Drittel aller Dschihadisten, die aus Deutschland nach Syrien gereist waren, entweder Türken oder türkischstämmig sind?
Ist es nicht. Ditib sagt: Bei uns passiert das nicht. Aber das stimmt nicht. Die uneindeutigen Grenzen zu radikaleren Formen des Islam, die in der einen oder anderen Moschee gepredigt werden, führen dazu, dass Jugendliche weiter in die extremistische Ecke abgleiten. Aus Dinslaken-Lohberg ist eine Gruppe von 22 Jugendlichen geschlossen in den Dschihad gezogen, die enge Verbindungen zur dortigen Ditib-Gemeinde hatte. Noch 2015 posierte der Ditib-Jugendwart in salafistischer Pose im Internet. Auf der Internet-Seite der Ditib-Gemeinde in Melsungen sind antisemitische Hetzparolen übelster Sorte aufgetaucht. Keiner hat sich daran gestört.
Spürnase Stefan