In einem Video, das von einem Balkon aus gedreht wurde, wird deutlich, dass auf italienischen Straßen inzwischen das Militär angesichts hunderttausender illegaler Migranten aus Afrika im Einsatz ist.
Die Aufnahmen sollen in dem Gebiet Vasto im Zentrum Neapels nahe der Piazza Garibaldi gemacht worden sein.
Soldaten überwältigen einen Migranten und drücken ihn zu Boden. Kurz darauf kommen andere Afrikaner dazu umringen die Soldaten und versuchen, ihn zu befreien. Warum der Mann festgesetzt wurde, ist nicht klar.
Die Anwohner machen sich in den sozialen Netzwerken Luft und schildern die unhaltbaren Zustände in ihrer Umgebung.
„Verlassen und verraten“, postet Lello Cretella, auf dessen Facebook-Account auch das Video veröffentlicht wurde. „Solche Szenen spielen sich täglich hier in unserer Nachbarschaft ab. Und jeder bevorzugt es, einfach wegzusehen. Wir fühlen uns allein und verlassen. Wir haben Angst um unsere Familien.“
Auch Politiker hat das Video inzwischen erreicht. Einer von ihnen ist Matteo Salvini von der Liga Nord: „Männer unserer Armee werden von Dutzenden Immigranten umringt und angegriffen, die die Verhaftung eines anderen verhindern wollen. Wir befinden uns in einem städtischen Kriegsgebiet“, postet er.
„Die Spannung hier ist jeden Tag hoch“, kommentiert der Bürgermeister Neapels Alessandro Gallo die Szenen. „Es ist etwas sehr Ernstes passiert und die Soldaten werden umringt. Es ist unerlässlich einzugreifen.“
Die Soldaten patrouillieren im Zuge der „Operation sichere Straßen“ durch Neapels Straßen und sollen die Sicherheitskräfte unterstützen.
Die „Operation sichere Straßen“ wurde 2008 ins Leben gerufen, um die Polizei im Einsatz gegen Kleinkriminalität und Mafiagewalt zu unterstützen.
Die internationale Organisation für Migration (IOM) der UN rechnet mit 700 000 bis 1 Million weiterer Afrikaner, die in Libyen darauf warten, nach Italien überzusetzen.