Mindestens 10.000 Menschen sollen derzeit auf der Balkanroute in Richtung Europa unterwegs sein, berichtete die deutsche „Bild“ am Sonntag.
In der Corona-Pandemie waren viele Grenzen dicht, der internationale Zugverkehr eingeschränkt: Das erschwerte die illegale Einwanderung. Doch jetzt machen sich immer mehr Flüchtlinge auf den Weg, überwinden die EU-Außengrenze.
Ein Syrer (24), der seit seit neun Jahren in der Türkei lebt, nennt dem deutschen Medium bei einem Lokalaugenschein auf dem Prager Hauptbahnhof seinen Fluchtgrund. „Ich wollte nie nach Europa, aber die Situation hat sich zum Schlechteren verändert. Wir arbeiten hier viel und verdienen die Hälfte, was ein Türke verdient. Deshalb habe ich mich jetzt für die Flucht nach Europa entschieden“, so der Mann, der auch von Mobbing und zunehmender Gewalt gegen ihn und seine Landsleute in der Türkei spricht. Auch Afghanen, Iraker und Kurden sind aktuell auf der gleichen Route wie er unterwegs.
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Politikstube: Wenn diese Versorgungssuchenden sich auf der Balkanroute befinden, dann sind sie bereits in Europa. Das Ziel ist wohl primär Mittel- und Westeuropa, insbesondere Deutschland und Österreich, um dann einen Asylantrag zu stellen.
Der 24-Jährige Syrer muss auch nicht nach Europa „flüchten“, er könnte die kürzere Strecke nehmen und nach Syrien zurückkehren, also dahin, wo Millionen seiner Landsleute leben und offenbar auch überleben.