Zuschrift einer Leserin an Eva Herman: Was in Krankenhäusern abläuft

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Guten Tag Frau Hermann,
sehr gerne dürfen Sie dies verbreiten. Uns ist wichtig, dass viele Menschen mitbekommen, was in unseren Krankenhäusern abläuft. Es zählt nur noch Maske tragen. Was ich nicht mehr nachvollziehen kann:

Papa‘s Weg war in den letzten Schritten. Diesen Weg in Würde gehen zu dürfen, war und ist zur Zeit nur zuhause möglich! OHNE MASKE

Mein Vater ist Donnerstag Nacht, den 03.09.20 um 22.30 Uhr mit Nierenversagen ins Krankenhaus eingeliefert worden, ausgetrocknet hieß es, was jedoch nicht stimmte. Er hat vor 6 Jahren Lungenfibrose und Lungenglaskrankheit diagnostiziert bekommen. Zudem hat er schon viele Jahre Asthma. Schon als der Notarzt zu uns ins Haus kam, wurde sofort nach allen möglichen CORONA Verbindungen gefragt, Urlaub, Verbindung zu Corona-Kranken usw…

Bei der Einlieferung mit dem Krankenwagen wurde er über den Corona-Eingang eingeliefert, da er etwas Fieber hatte. Der sofort durchgeführte Corona-Test war negativ, was schon nach kurzer Zeit bekannt war und bereits nach einer Stunde durfte mein Vater auf die normale Station verlegt werden.

Von der Stationsschwester musste ich erfahren, dass Papa, so wie alle Patienten, wenn sie behandelt, gewaschen, sowie Kontakt zum Personal haben, eine Maske tragen müssen, dies mit 4 Lungenerkrankungen! Sogar nach erfolgtem Corona-Test, welcher negativ war.

Wissen sie was es heißt, mit schweren Lungenerkrankungen sowie zusätzlich mit einer Lungenentzündung, eine Maske tragen zu müssen? Ich will es mir gar nicht vorstellen, wieviel Luft/ Sauerstoff er noch bekommen hat. Es ist beschämend, wie sich Menschen verändert haben! Der Mensch (krank oder alt) zählt nicht mehr!

Das Besuchsrecht in besagtem Krankenhaus in Bayern ist im gesamten, pro Patient, auf 2 Personen begrenzt, welche den Patienten überhaupt besuchen dürfen sowie jedoch auf 1 Person pro Tag für max. 30 Minuten.

In der Nacht der Einlieferung, den 3.9.2020 hat mir eine Ärztin am Telefon erklärt, dass die Ärzte des Krankenhauses bei älteren Angehörigen, welche nicht selbst ins Krankenhaus zu Besuch kommen können, Ausnahmen beim Besuchsrecht machen. Es wurde schon öfter erlaubt, dass eine Begleitperson bei älteren Menschen zusätzlich ins Krankenhaus mit rein durfte.

Meine Mutter ist 84 Jahre, gehbehindert, chronisch krank, sie ist von der Maskenpflicht befreit. Wir meldeten uns an und gaben an, von der Maske befreit zu sein – beide. Zu zweit wurde uns der Zutritt sofort verweigert. Ich habe meiner Mutter den Vortritt gelassen. Meine Mutter zog trotz schwerer Asthma- Erkrankung die vorgeschriebene Maske auf, damit sie Papa besuchen konnte. Auch meine Mutter hatte sofort das Gefühl, behandelt zu werden wie Schwerverbrecher.

Lebenserhaltende Maßnahmen wollte Papa nicht. Unter diesen Voraussetzungen konnten und wollten wir ihn nicht im Krankenhaus lassen und haben sofort alles für eine Pflege zu Hause organisiert und ihn schon am Samstag nach Hause geholt.

Wir achteten darauf, dass von draußen immer frische Luft ins Zimmer kam, genauso, dass immer jemand bei ihm war. Gaben ihm zu trinken, haben ihn seine Bedürfnisse verrichten lassen, was für Menschen immer wichtig ist, dass dies in Würde geschehen darf, nicht wie in Krankenhäusern und Alters- und Pflegeheimen einfach in die Windel geschehen muss. Dies ist Menschenwürde, dies bis zum letzten Atemzug zu ermöglichen um würdevoll abzutreten zu können von unserer Erde.

Am Sonntag, den 6.9.20 durfte mein Vater im Kreise seiner Familie, zu Hause ohne Maske, ganz friedlich einschlafen. Leider.

Wann gibt es wieder Menschlichkeit? 😢😢
Die Würde des Menschen ist scheinbar nichts mehr wert.

Ich wünsche mir, dass sich viele Menschen darauf besinnen, Ihren Lieben alles zu ermöglichen, in Würde heimgehen zu dürfen.

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