ZEIT-Chefredakteur gesteht Fehler ein: In der Flüchtlingskrise zu regierungskonform berichtet

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Das Thema „Flüchtlingskrise“ zieht sich wie ein roter Faden durch die regierungskonforme Berichterstattung der Leitmedien. Nun folgt eine offene und schonungslose Analyse? Der Chefredakteur der Wochenzeitung „ZEIT“ übt drastische Kritik an den Medien in der Hochphase der Flüchtlingskrise. Sowohl sein Blatt als auch andere hätten „zu uniform“ berichtet, weil sie „geradezu beseelt von der historischen Aufgabe“ gewesen seien.

Negieren von Problemen, nicht ernst nehmen von Ängsten, Kleinreden von Geschehnissen, all das waren Fehler, die zu Misstrauen und Verdruss beigetragen haben. Völlige Uneinsichtigkeit der betreffenden Medien diese jederzeit belegbare, unausgewogene Berichterstattung zum Thema Flüchtlinge zuzugeben. Wenn man sich allerdings vergegenwärtigt, dass sich laut repräsentativer Befragungen ca. 85% der deutschen Journalisten selbst politisch im linken Lager verorten, kann man ungefähr ermessen, warum die Situation so ist wie sie ist.

Die Menschen haben schon ein Gespür für eine einseitige Jubel-Berichterstattung durch Medien-Gruppen. Es besteht eine enorme Diskrepanz zwischen „veröffentliche Meinung“ (Presse, ÖR) und „öffentliche Meinung“ (ggf. aus seriösen Umfragen mit klar gestellten Fragen und präzis zuzuordnenden Antworten). Der Erzfeind eines hochwertigen Journalismus heißt politische Korrektheit, und diese haben in Deutschland nicht alle, aber viele Medien, allen voran die Öffentlich-Rechtlichen mit der Schöpfkelle gefressen. Die Politische Korrektheit ist das schärfste Schwert derjenigen, die die Meinungsfreiheit zwar auf den Lippen tragen, aber das genaue Gegenteil im Schilde führen. Es ist kaum verwunderlich, dass die Politische Korrektheit vorwiegend das linke Meinungsgut schützt und unter dem Deckmäntelchen der Moral jede andere Meinung der Zensur zum Fraß vorwirft.

Als noch die ersten Begrüßungsbilder der „hochwillkommenen Flüchtlinge“ zu zeigen waren, konnte man sich gar nicht einkriegen vor Freude.   Aber in den letzten Wochen war jedoch eine gewisse Auflösung der starren Fronten zu verzeichnen. Offensichtlich haben die Verantwortlichen gemerkt, dass diese Art von Berichterstattung zu Unmut und zur Radikalisierung beiträgt, nebenbei auch den Leserschwund forciert und die Auflagen schrumpfen lässt.

In der „ZEIT“, der größten deutschen Wochenzeitung, zeigt man sich zunehmend selbstkritisch. Der Chefredakteur Giovanni di Lorenzo schreibt in einem Gastbeitrag für das Monatsmagazin „Cicero“:

[…] „Wir waren aber zumindest in der Anfangszeit geradezu beseelt von der historischen Aufgabe, die es nun zu bewältigen galt. Damit einher ging die Missachtung der Ängste in der Bevölkerung. Noch problematischer war die kritiklose Übernahme der Erklärungen einer Bundesregierung, der nun jedes Wort recht war, sich etwas nachträglich schönzureden, was in Wirklichkeit ungeplant passiert war.“

„Ohne Not haben wir uns wieder dem Verdacht ausgesetzt, wir würden mit den Mächtigen unter einer Decke stecken, wir würden so uniform berichten, als seien wir gesteuert; wir würden die Sorgen und Ängste der Menschen ignorieren, die nicht selbst zur Flüchtlingshilfe oder zur politischen Klasse gehören.“ […] Weiter auf neopresse.com

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