Zahlung von 1,1 Mrd. Euro sei beleidigend – Namibia: Herero und Nama wollen mehr Money

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Die von der Bundesregierung angebotene Zahlung in Höhe von 1,1 Milliarden Euro für die Verbrechen der deutschen Kolonialherrschaft vor mehr als 110 Jahren in Deutsch-Südwestafrika halten die Volksgruppen Herero und Nama für beleidigend, lehnen den Betrag ab und fordern eine Neuverhandlung über die Reparationszahlungen. Welche Summe wäre angebracht, etwa die in der Klageschrift benannten 28 Milliarden Euro?

Die Abgeltung sei zu jämmerlich, die 1,1 Milliarden Euro reichen nicht für die Verbrechen vor mehr als 110 Jahren, offenbar scheint die finanzielle Gier durch die Anerkennung des Völkermordes nun auszuufern. Wer den kleinen Finger gibt, dem nimmt man die ganze Hand, sollte eigentlich bekannt sein. Vielleicht sollte die Bundesregierung den übertriebenen Bewältigungswahn der Vergangenheit langsam ruhen lassen, scheinbar erreicht man genau das Gegenteil dessen, was man eigentlich bewirken möchte?

[…] Ein Verband von Häuptlingen der Volksgruppen der Herero und Nama hat das von Deutschland vorgeschlagene Abkommen zur Anerkennung der Verbrechen der deutschen Kolonialmacht vor mehr als 100 Jahren als Völkermord abgelehnt. Sie fordern, dass die geplante Unterzeichnungszeremonie zwischen Deutschland und Namibia verschoben wird.

Die von der Bundesregierung angebotenen Unterstützungszahlungen – 1,1 Milliarden Euro, verteilt über einen Zeitraum von 30 Jahren – seien „eine schockierende Offenbarung“, „inakzeptabel“ und ein „Affront gegen unsere Existenz“, erklärten Vertreter des von der namibischen Regierung anerkannten Rates der Häuptlinge in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung. Der „beleidigende Betrag“ werde abgelehnt. Die Reparationsfrage müsse jedoch neu verhandelt werden, hieß es. […] Mehr auf Welt.de ( Artikel im Archiv)

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