Erstaunlicherweise wächst die Zahl der „Ortskräfte“ extrem an. Monatelang stritten die Ministerien über die Aufnahme von „Ortskräften“ aus Afghanistan, da lag die Zahl noch bei 1.500 nebst Familienangehörigen. Das Bundesverteidigungsministerium zählte am 13. August 2021 noch 515 Ortskräfte. Dann stieg auf einmal die Zahl auf 2.500 „Ortskräfte“ mit Familienangehörigen, weil der Kreis erweitert wurde. Und nun erklärt der Vorsitzende des Patenschaftsnetzwerks Afghanische Ortskräfte, der Bundeswehroffizier Marcus Grotian, es gebe 8.000 ehemalige „Ortskräfte“ samt Kernfamilie, die ausreiseberechtigt wären.
Frankreich hat 600 und die Niederlande haben 200 Ortskräfte ausgeflogen. Uns bis zu 8.000 „Ortskräfte“ soll die „Bundeswehr“ gehabt haben? Zählt dazu auch der „ortsansässige“ Friseur oder Bäcker?
Br.de:
Deutsche Unterstützer von afghanischen Ortskräften haben der Bundesregierung mutwilliges Versagen bei der Rettung ehemaliger Mitarbeiter vorgeworfen. Die Zahl der Berechtigten werde klein gerechnet, Behörden blockierten sich gegenseitig.
„Wir sind überwältigt und verbittert in einem Maße, das wir nicht in Worte fassen können“, sagte der Vorsitzende des Patenschaftsnetzwerks Afghanische Ortskräfte, der Bundeswehroffizier Marcus Grotian, vor der Bundespressekonferenz in Berlin: „Wir sind von der eigenen Regierung moralisch verletzt, und das ist beschämend“, so Grotian, die Bundesregierung müsse sich „unterlassene Hilfeleistung“ vorwerfen lassen.
Regierungsstellen hätten durch „bürokratische Tricks“ gezielt versucht, die Zahl der nach Deutschland ausreisenden Ortskräfte möglichst niedrig zu halten, so Grotian. Zudem gäben sie die Zahl der ausreiseberechtigten Ortskräfte viel zu niedrig an.
Die von der Bundesregierung genannten Zahlen von 2.500 ausreiseberechtigten Afghanen, von denen 1.900 schon in Deutschland seien, seien „mitnichten richtig“, sagte Grotian. Sein Verein gehe von 8.000 Ausreiseberechtigten aus – ehemalige Ortskräfte mitsamt Kernfamilien.