Würde Kettenreaktion auslösen: Niederlande und Österreich lehnen Aufnahme von Migranten aus Moria ab!

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Nach Brand in Moria: Minderjährige werden nach Thessaloniki gebracht

Am Mittwochabend brachen erneut Brände im Lager Moria aus, vermutlich durch spontanes Selbstentzünden, welches den Rest des Camps vernichtete, daraufhin erklärte der Vize-Gouverneur der Insel Lesbos: das Lager „Moria gibt es nicht mehr“. Während in Deutschland das Rettungsimpuls mal wieder ausgebrochen ist, etliche Politiker und gewisse NGOs das abgefackelte Lager auf Lesbos zum Anlass nehmen, um die Aufnahme von illegalen Migranten zu fordern, beurteilen Deutschlands Nachbarländer die Situation auf das abgefackelte Lager Moria realistischer und reagieren mit Weitsicht, teilen ihren klaren Standpunkt mit und lassen sich nicht unter Druck setzen.

[…] Die Niederlande teilte mit, keine Flüchtlinge aus Moria aufzunehmen. „Die Niederlande haben immer den Standpunkt vertreten, dass wir keine Menschen übernehmen“, sagte die Staatssekretärin im Justizministerium, Ankie Broekers-Knol, dem TV-Sender RTL Nieuws. Den Haag hatte Griechenland zuvor humanitäre Hilfe zugesagt, „aber Flüchtlinge zu übernehmen, wie Deutschland das tun will, da ist die Antwort: nein.“

Auch Österreich spricht sich weiter strikt gegen eine Aufnahme von Migranten aus dem durch ein Feuer stark zerstörten Lager in Moria aus. „Wir müssen sehr vorsichtig sein, dass wir hier nicht Signale ausschicken, die dann eine Kettenreaktion auslösen, der wir vielleicht nicht mehr Herr werden“, sagte Außenminister Alexander Schallenberg am Mittwochabend in der ORF-Nachrichtensendung „ZiB2“.

Würde das Lager durch Verteilung der Migranten auf europäische Staaten geräumt, wäre es bald wieder voll, sagte der Minister. Sobald die Tür nach Europa einen Spalt offen sei, würden sich sofort viele Migranten auf den Weg machen. „Wir müssen die Debatte de-emotionalisieren, wir müssen sie rationalisieren.“ Es helfe nicht, bei jedem Zwischenfall oder einer Notlage nach Verteilung zu rufen. „Das kann nicht die Lösung sein“, sagte Schallenberg. […] Quelle: Spiegel Online

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