Wieder die Mitleidstour: Lage an Bord der „Alan Kurdi“ spitzt sich zu

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Die Häfen sind dicht, der Migrantenkutter „Alan Kurdi“ mit 150 Gästen an Bord sitzt auf dem Mittelmeer in der Nähe von Lampedusa fest, nun versuchen die „Seenotretter“ medialen Druck aufzubauen: die Lage an Bord spitzt sich zu.

Die Dramaturgie ist seit Jahren bekannt, spannungsvoll schildern die Crews der Schlepperhelferkähne die Situationen an Bord: mal ist es der heraufziehenden Sturm, mit meterhohen Wellen vor dem Bug und eisigen Wind an Deck, mal brechen Krankheiten aus, mal sind es Showeinlagen a la Hollywood, medienwirksam springen verzweifelte Passagiere von Bord und versuchen an Land zu schwimmen, oder gleich wird der „psychologische Notfall“ ausgerufen, um das Einlaufen in einen sicheren Hafen und die Aufnahme der Einreisewilligen im Namen der Humanität zu erpressen. Man darf gespannt sein, welche Strategien sich die Crew der „Alan-Kurdi“ noch einfallen lässt, bisher hatte die Mitleidstour funktioniert.

[…] Die Situation auf dem Rettungsschiff „Alan Kurdi“ mit 150 Migranten spitzt sich zu. Der Sprecher der Organisation Sea-Eye, Gorden Isler, berichtete, Kapitänin Bärbel Beuse habe die italienische Rettungsleitstelle um Nahrungsmittel, Medikamente und Treibstoff für das Schiff gebeten. Der Seenotretter befindet sich in der Nähe der Insel Lampedusa.

Das unter deutscher Flagge fahrende Schiff hatte die Migranten am Montag vor Libyen aufgenommen. Die Menschen könnten wegen des Platzmangels kaum schlafen, berichteten die Helfer. Das Schiff ist nur knapp 39 Meter lang.

Sowohl Italien als auch Malta bekräftigten nochmals, sie könnten wegen der Coronavirus-Pandemie die sanitäre Versorgung der Schutzsuchenden nicht garantieren. In einer Erklärung der maltesischen Regierung heißt es: „Malta ist nicht in der Lage, Flüchtlingen einen sicheren Aufenthalt anzubieten.“ Auch Hilfe für Flüchtlinge an Bord von Rettungsschiffen könne nicht mehr garantiert werden. […] Quelle: dw.com

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