Virologe Streeck sagte es bereits Anfang April – Spahn erklärt Schließungen im Einzelhandel nachträglich für unnötig

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Nach massiven Arbeitsplatzverlusten und Insolvenzen fiel Gesundheitsminister Jens Spahn nun auf, dass die Schließungen von Friseur- und Einzelhandelsbetrieben gar nicht notwendig gewesen seien.

„Mit Wissen von heute hätten wir Friseure und Einzelhandel nicht schließen müssen“, tönte Spahn nun in der „Bild-Zeitung“ (Archiv). Dies werde nicht noch einmal passieren, ebenso wenig wie Besuchsverbote in Pflegeheimen.

Blöd nur, dass dies keineswegs „Wissen von heute“ ist. Der renommierte Virologe Prof. Hendrik Streeck, der zu jenen Wissenschaftlern gehört, die die Pandemie sehr ernst nehmen, betonte bereits Anfang April, dass die Schließungen von Friseuren und Einzelhandelsbetrieben keinen Mehrwert hinsichtlich der Ausbreitungsgeschwindigkeit hätten.

Hat Spahns Ministerium also einfach eine sehr lange Leitung oder war es bewusst überzogener Aktionismus angesichts der kommenden Wahlen? Beide Varianten sprechen nicht für den Minister.
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