Verharmlosung vor NRW-Wahl? Polizist erklärt: Marxloh ist keine No-Go-Area

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Ein Polizist aus Duisburg im Interview mit Focus Online, der auf teils bohrende Fragen meist politisch korrekt antwortet und die Kriminalität in Marxloh als halb so wild einstuft. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, vor der Wahl in NRW am Sonntag werden alle Register gezogen, um die Probleme zu relativieren und zu suggerieren, alles im grünen Bereich. No-Go-Area, die gibt es nicht, erklärt nun ein Polizist. Hört sich an, als sei alles gut? Üble Beleidigungen, Drohungen, Libanesen-Clans, Osteuropäer, Türken, Rudelbildung, Schlag- Stich- und Schusswaffen, Übergriffe auf Sanitäter und Polizisten, Familienstreitigkeiten – Marxloh, geradezu eine entspannte Oase. Entweder steht der Polizist vor der Beförderung oder er hat Angst um seinen Job?

Interview auszugsweise:

FOCUS Online: Es macht Ihnen also gar nichts aus, zu einem Einsatz in Marxloh gerufen zu werden?

Schmidt: Dass Marxloh mit krassen Szenen für Polizisten gleichgesetzt wird – das ist einfach ein falscher Eindruck. Wenn ich dahin fahre, habe ich kein ungutes Bauchgefühl. Wir sind gut ausgebildet, gut ausgerüstet, das Team zieht an einem Strang und mit der Unterstützung der Einsatzhundertschaft haben wir innerhalb von Minuten eine große Anzahl von Einsatzkräften vor Ort, um Situationen unter Kontrolle zu bekommen – das hat sich in den vergangenen Jahren massiv gebessert.

FOCUS Online: Man könnte meinen, Sie erleben in Ihren Einsätzen eine ganz andere Realität, als es vielfach dargestellt wird, immerhin wird sogar von einer No-Go-Area gesprochen. Zuletzt wurden in der Wolfstraße sogar Schüsse abgegeben.

Schmidt: Marxloh ist keine No-Go-Area. Aber was wir dort erleben, ist trotzdem heftig. Das wird einem im Nachhinein klar. Leute, die drohen, Schusswaffen auch in der Öffentlichkeit einzusetzen, das ist krass. Man muss sich über das hohe Gewaltpotential vor Ort im Klaren sein, wir werden vor Ort aufs Übelste beschimpft und beleidigt. Wenn man damit aber nicht professionell umgeht, kann man den Job auch nicht machen. Weiterlesen

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