Über 110 Jahre her! Herero und Nama – Bundesregierung erkennt Kolonialverbrechen als Völkermord an

1514

Mehr als 110 Jahre nach Ende der Kolonialherrschaft in Deutsch-Südwestafrika hat die Bundesregierung die Verbrechen an den dortigen Volksgruppen der Herero und Nama offiziell als Völkermord anerkannt, obendrein der Kniefall, die Bitte um Vergebung, die Berichten zufolge durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einem feierlichen Akt im Parlament von Namibia ausgesprochen werden soll.

Natürlich springt auch zur finanziellen Entschädigung noch ordentlich Kohle aus dem Gold-Esel-Koffer, zwar nicht die erhoffte Summe von 28 Milliarden Euro, die durch eine Klage in New York wohl erzwungen werden sollte, aber immerhin eine Zahlung von 1,1 Milliarden Euro gesplittet über einen Zeitraum von 30 Jahren, die Knete soll vor allem in Projekte in den Siedlungsgebieten der Herero und Nama gesteckt werden. Also ein zusätzlicher Geldregen zu den bereits erbrachten und noch fließenden Entwicklungshilfezahlungen.

Das Büßerhemd reist weit in die Vergangenheit, um sich verantwortlich zu fühlen, und wer ehrlich ist, weiß, letztendlich geht es immer nur ums Geld. Wundern darf man sich auch nicht über die Naivität der deutschen Politik, mit diesem Schuldeingeständnis weckt man selbstverständlich auch Begehrlichkeiten anderer Länder, dort sind die Nachfahren immer noch traumatisiert, auch wenn sie nur die überlieferten Geschichten kennen.

5 14 Bewertungen
Artikel Bewertung
Folgt Politikstube auch auf: Telegram

9 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments