Trotz 300 Euro Zulage – Berlin: Lehrer haben keinen Bock auf Brennpunktschulen

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Symbolbild

Mit einer Zulage in Höhe von 300 Euro wollte der rot-rot-grüne Senat mehr Lehrkräfte für den harten Job an Brennpunktschulen gewinnen, aber ausgebildete Pädagogen haben anscheinend keinen Bock darauf, disziplinunfähige und renitente Schüler zu unterrichten. Die zusätzliche Vergütung von 300 Euro brutto für den Arbeitsplatzwechsel bleiben bisher wirkungslos, offenbar scheinen die Zustände an Berliner Brennpunktschulen derart desaströs und die Unannehmlichkeiten derart massiv zu sein, dass Lehrkräfte keine Lust auf Burnout verspüren und letztendlich nicht als krankes Wrack enden wollen, dann besser an Schulen mit intakter Sozialstruktur unterrichten.

RT Deutsch berichtet:

Die Sommerferien in Berlin sind vorbei, ab Montag startet das neue Schuljahr. Obwohl der Senat mit einer Geldprämie ausgebildete Lehrkräfte statt Quereinsteiger in die Brennpunktschulen locken wollte, bleibt diese Initiative noch wirkungslos.

Auch im neuen Schuljahr hat Berlin ein altes Problem: Lehrerstellen mit Pädagogen zu besetzen. Wie die Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) auf der Pressekonferenz zum Schuljahresbeginn mitteilte, sind von 2.734 ab diesem Schuljahr neu eingestellten Lehrkräften nur 1.085 „klassische Lehrer“. Fast zwei Drittel seien Quer- oder Seiteneinsteiger. Etwa 250 Pensionäre kehren zudem zeitweise in den Schuldienst zurück. Die Zahl der Quereinsteiger beträgt dieses Jahr über 700.

Mit dem Beginn des neuen Schuljahres ist auch bekannt geworden, dass ein Programm des rot-rot-grünen Senats nicht das gewünschte Resultat erzielt hat. Berlin wollte nämlich mit einer Zulage mehr ausgebildete Lehrkräfte in die sogenannten Brennpunktschulen locken und damit die Ballung von Quereinsteigern dort reduzieren. In einigen Einrichtungen beträgt ihr Anteil rund 30 Prozent. Doch die 300 Euro mehr im Monat bleiben ohne Wirkung, der Senat will aber an der Zulage festhalten, wie der Tagesspiegel berichtet. Die Stadt kostet dies rund acht Millionen Euro.

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