Staatsschutz ermittelt – Berlin: Senioren beschimpfen Kopftuchträgerinnen

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Symbolbild

Zwei Rentner-Ehepaare ließen wohl den aufgestauten Missmut über die islamische Kopfbedeckung freien Lauf, die „vier hier schon ewig Lebenden“ liefen an zwei Musliminnen vorbei und taten laut ihre Abneigung über das religiöse und öffentlich getragene Symbol kund, einer der Männer soll die Frauen sogar verunglimpft und obendrein gefordert haben, die Kopftücher abzulegen.

Nun ermittelt der Staatsschutz in Berlin gegen die alte und leicht angetrunkene Rentnergruppe, auf die eventuell eine Geldstrafe zukommen könnte, die es wagte, den islamischen Flair nebst Kleiderordnung in Frage zu stellen.

Die Berliner Polizei berichtet:

Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin ermittelt seit der vergangenen Nacht zu einer Beleidigung mit religiösem Hintergrund. Gegen 22.10 Uhr standen ersten Ermittlungen zufolge zwei 18 und 19 Jahre alte Frauen, die Kopftücher trugen und muslimischen Glaubens sind, auf dem Alexanderplatz am Fahrstuhl zur U8, als zwei ältere Ehepaare an den beiden vorbei liefen. Sie sollen sich laut über die Kopftücher unterhalten haben. Gleichzeitig soll einer der Männer die beiden beleidigt haben.

Die Beschimpften folgten daraufhin den Tatverdächtigen zum Bahnsteig der U2 und alarmierten die Polizei. Auf dem Bahnsteig sollen die Beschimpfungen weiter gegangen sein, woraufhin es zwischen den beiden jungen Frauen und den Ehepaaren zu einem leichten Gerangel gekommen sein soll. Gerade als die zwei Ehepaare in eine U-Bahn steigen wollten, trafen Polizeikräfte ein und nahmen die zwei Männer im Alter von 73 und 74 Jahren und die zwei Frauen, 71 und 73 Jahre alt, vorläufig fest. Die Polizisten stellten die Personalien der Tatverdächtigen fest und nahmen Alkoholgeruch wahr. Durchgeführte Atemalkoholkontrollen ergaben bei der 71-Jährigen einen Wert von rund 0,2 Promille und ihrem drei Jahre älteren Mann etwa 0,4 Promille sowie bei der 73 Jahre alten Frau rund 0,3 Promille und ihrem gleichaltrigen Mann circa 0,4 Promille. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die Senioren entlassen.

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