Sind wir nicht offenherzig? Irakischer Asylbewerber bekommt nur Absagen bei Wohnungssuche

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Ein abgelehnter Asylbewerber aus dem Irak, der zurzeit eine Ausbildung als Zahnarzthelfer absolviert, findet einfach keine Wohnung und fragt sich, warum er nur Absagen erhält. Willkommen in der Realität, die Absagen kennen viele Deutsche, aber auch die Schlangen bei Besichtigungsterminen, die sich bis ins Treppenhaus und teils bis auf die Straße ziehen, und der Vermieter bei Hartz-IV-Bezieher schon mal skeptisch blickt, und wenn auch noch Haustiere ins Spiel kommen, dann scheitern die Bewerber bereits im Auswahlverfahren beim ersten Telefonat.

Die Vermieter suchen sich eben die Mieter, die subjektiv den wirtschaftlich potentesten Eindruck machen, und da hat ein deutsches Beamtenpärchen eben mehr Chancen als ein abgelehnter Asylbewerber oder ein Hartz-IV-Bezieher – aber auch Studenten haben es schwer, darum wohnen sie in kleinen Zimmern in Studentenheimen oder WGs und müssen täglich zig Kilometer pendeln, also nichts Ungewöhnliches in der Studien- oder auch in der Ausbildungszeit, und Absagen für Wohnungen – ob 40 oder 50 – sind noch gar nichts.

Aber woran könnte es liegen, dass  junge Männer mit ausländischem Aussehen es nicht so leicht bei der Wohnungssuche haben?

Wochenblatt.de berichtet:

Ahmed ist abgelehnter Asylbewerber. Doch gegen den Bescheid des Bundesamts für Migration hat er geklagt. Seit September macht er eine Ausbildung als Zahnarzthelfer im Landkreis Regensburg.  Seit Kurzem hat Ahmed noch ein Schreiben in Händen. Es ist von der Regierung der Oberpfalz, er hat die Genehmigung, sich eine eigene Wohnung zu suchen. Doch das ist nicht einfach.

„Ich habe schon 40 Absagen erhalten“, zeigt uns Ahmed. Ahmed versteht nicht, warum er nur Absagen bekommt. „Ich bewerbe mich um Zimmer zwischen 20 und 50 Quadratmeter zwischen 350 und 500 Euro“, sagt er. Ganz normal also. Er bekommt ja Geld für seine Ausbildung, zudem stehen ihm aber, wie jedem, der als Erwachsener eine Ausbildung macht und deshalb wenig verdient, Wohngeld zu. Die Miete ist also gesichert. „Ich dachte immer, in Deutschland sei jeder gleich. Das Land ist doch so stolz darauf. Warum bekomme ich also nur Absagen?“ Weiterlesen auf Wochenblatt.de

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