Reichertsheim: Unzufriedene Asylanten blockieren Bundesstraße

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REICHERTSHEIM, Lkr. Mühldorf am Inn. Am Donnerstagvormittag, 15.09.16, sollten mehrere afrikanische Asylbewerber von ihrer Unterkunft in Waldkraiburg nach Reichertsheim verlegt werden. Die Betroffenen waren mit der Maßnahme nicht einverstanden und blockierten den Verkehr auf der B12. Sie mussten von der Polizei teilweise mit Widerstand von der Straße gebracht werden. Zwei Asylbewerber wurden vom Landratsamt in eine psychiatrische Fachklinik eingewiesen.

Der Grund für die Verlegung war, dass der Mietvertrag für die Waldkraiburger Unterkunft ausgelaufen war. Mit der neuen Unterkunft in einem Haus bei Reichertsheim waren mehrere Asylbewerber nicht einverstanden und weigerten sich, ihre Habseligkeiten aus dem Transportfahrzeug zu laden und in die neue Wohnung einzuziehen. Deshalb bat das Landratsamt Mühldorf um die Unterstützung durch die Haager Polizei. Aber auch das gute Zureden durch die Polizei half nichts. Drei der Asylbewerber gingen schimpfend in Richtung Reichertsheim davon. Kurze Zeit später ging bei der Einsatzzentrale in Rosenheim die Mitteilung ein, dass drei Afrikaner den Verkehr auf der B 12 anhalten bzw. die B 12 blockieren.

Da die Streifenbesatzungen noch in der Nähe waren, konnte schnell eingegriffen werden. Trotzdem hatten sich in beide Fahrtrichtungen bereits längere Stauungen gebildet, worüber die anderen Verkehrsteilnehmer nicht sehr erfreut waren. Der polizeilichen Aufforderung, die Fahrbahn zu verlassen und zu den Polizeifahrzeugen zu kommen, kamen die drei senegalesischen Asylbewerber nicht nach. Zwei legten sich in auf die Fahrbahn und strecken Arme und Beine weit von sich. Während einer der Beiden zum Aufstehen und Verlassen der Fahrbahn bewegt werden konnte, musste der Andere aufgehoben werden. Dabei gelang es ihm, sich loszureißen und einige Meter davon zu laufen. Er konnte aber schnell eingeholt und von der Fahrbahn getragen werden. Während der ganzen Aktion, die etwa 15 Minuten dauerte, äußerten die beiden Männer, dass sie sich umbringen werden bzw. dass sie von der Polizei getötet werden wollen.

Da die Selbstmorddrohung nicht von der Hand zu weisen war, wurden die Beiden der Ausländerbehörde und dem Gesundheitsamt vorgestellt. Vom Landratsamt wurde die Einweisung in das Innsalzachklinikum angeordnet. Die ganze Aktion wird den beiden Asylbewerbern nichts nützen. Nach der Entlassung aus dem Innsalzachklinikum werden sie trotzdem ihren Wohnsitz bei Reichertsheim nehmen müssen. Was es ihnen aber einbrachte, ist eine Strafanzeige wegen Nötigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Da einer der Asylbewerber über eine größere Summe Bargeld verfügte, wurde von der Staatsanwaltschaft eine Sicherheitsleitung angeordnet.

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