Omaid N.: Mitglied der terroristischen Vereinigung „Taliban“ seit 2013 in Deutschland – jetzt verhaftet

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Die Bundesanwaltschaft hat am Freitag vergangener Woche (19. Mai 2017) den 20-jährigen afghanischen Staatsangehörigen Omaid N. festnehmen lassen. Er ist dringend verdächtig, sich als Mitglied an der ausländischen terroristischen Vereinigung „Taliban“ beteiligt und hierbei einen Mord begangen zu haben (§ 129b Abs. 1, § 129a Abs. 1, § 211 StGB, §§ 1, 3 JGG). Des Weiteren wird ihm ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz zur Last gelegt (§ 22a Abs. 1 Nr. 6 KrWaffKontrG).

Der Beschuldigte wurde noch am Tag der Festnahme dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der gegen den Beschuldigten Haftbefehl erlassen und den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet hat.

In dem Haftbefehl ist im Wesentlichen folgender Sachverhalt dargelegt:

Nach den bisherigen Ermittlungen schloss sich der Beschuldigte spätestens Anfang 2013 in Afghanistan den „Taliban“ an. Dort erhielt er zunächst eine Koranausbildung. Anschließend rekrutierte er gemeinsam mit den Anführern seiner örtlichen „Taliban“-Einheit neue Mitglieder für die Vereinigung. Bereits Anfang 2013 tötete der Beschuldigte gemeinsam mit fünf oder sechs weiteren Mitgliedern seiner Einheit einen afghanischen Polizisten. Dieser war zuvor gefangen genommen und von den Anführern der „Taliban“-Gruppe an einen Baum gefesselt worden. Der Beschuldigte schlug gemeinsam mit anderen Gruppenmitgliedern mehrfach mit einer Holzlatte auf den Kopf des gefesselten Polizsten ein. Anschließend erhielt er von einem der Anführer seiner Gruppe ein Sturmgewehr des Typs AK 47 (Kalaschnikow) ausgehändigt und schoss auf dessen Geheiß mehrere Male auf den Gefangenen. Unklar ist, ob der Polizist bereits an den Schlägen mit der Holzlatte oder aber erst durch die Schüsse verstarb. Anschließend sollte der Beschuldigte gemeinsam mit weiteren Mitgliedern seiner Gruppe Sprengstoffattentate begehen. Dazu war er jedoch nicht bereit und floh. Mithilfe von Schleusern reiste er über den Iran und die Türkei nach Griechenland und von dort aus weiter über die sogenannte Balkanroute nach Österreich. Im November 2013 erreichte er Deutschland.

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