Oberster Katastrophenschützer Armin Schuster: „Einige Opfer haben Grundregeln nicht beachtet“

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Nach der Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz wurden bislang 156 Todesopfer gemeldet, viele Menschen gelten immer noch als vermisst, sodass die Zahl der Toten noch steigen könnte. Bereits zu Wochenbeginn gab das Europäische Hochwasserwarnsystem (EFAS) eine „extreme Flutwarnung“ heraus, was Lebensgefahr bedeutete.

Was nutzt eine Vorwarnung, wenn die zuständigen Behörden keine Maßnahmen ergreifen, die Einwohner der betroffenen Gebiete viel zu spät oder erst gar nicht informiert bzw. alarmiert werden? Naturkatastrophen können nicht verhindert, aber die Auswirkungen durch Vorbereitungen gemindert werden, um Menschleben zu retten und Todesopfer zu vermeiden.

Die Tragödie kündigte sich nun an, nachts wurden die Menschen im Schlaf völlig überrascht vom Starkregen und der Wucht der Wassermassen. Unvorbereitet und vermutlich in Panik, missachteten einige Menschen die Grundregeln und handelten fahrlässig, darum haben sie nicht überlebt. Mit anderen Worten: Pech gehabt, hätte man beim Eindringen des Wassers noch die Grundregeln studiert, wäre es wohl anders ausgegangen.

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Armin Schuster (60), Chef des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), schiebt die Schuld nach unten: „Die Einsatzleitung obliegt bei solchen Katastrophen den betroffenen Ländern. Vor Ort liegt die Verantwortung bei den Landratsämtern.“ „Wie wirkungsvoll im Katastrophengebiet Sirenen und Lautsprecher-Durchsagen zum Einsatz kamen, kann das Bundesamt zum jetzigen Zeitpunkt nicht bewerten.“

Und die hohe Zahl der Toten? Aus Schusters Sicht hätten die Menschen selbst vorsichtiger sein müssen – nicht fahrlässig handeln sollen: „Einige Opfer haben die Gefahr unterschätzt und zwei Grundregeln bei Starkregen nicht beachtet: Erstens: Bei Wassereintritt Kellerräume meiden. Zweitens: Sofort Strom abschalten“, so Schuster.

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