Norwegens Plan für kurzen Asylprozess: Eine zentrale Unterbringung soll alle Flüchtlingsheime ersetzen

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Symbolbild

In Deutschland werden die „Flüchtlinge“ auf die Bundesländer verteilt, obwohl in nicht wenigen Fällen zweifelsfrei die Identität geklärt ist und ein berechtigter Asylgrund vorliegt. Während Deutschland bereits ein großes Flüchtlingsareal von der Nordsee bis zu den Alpen ist, reagieren andere europäische Länder besonnener und treffen sinnvollere Entscheidungen, um eine lange Asyl-Verfahrensdauer zu vermeiden. In Norwegen sollen alle Flüchtlingsunterkünfte geschlossen und durch eine zentrale Unterkunft ersetzt werden, um innerhalb von drei Wochen über Bleiberecht oder Abschiebung zu entscheiden.

[…] Norwegens Einwanderungsministerin Silvy Listhaug will den Asylprozess durch eine zentrale Unterbringung von Asylbewerbern beschleunigen. Nach ihren Plänen sollen die mehr als 80 über das Land verteilten Unterkünfte geschlossen werden. Neu ankommende Asylbewerber sollen stattdessen in einer zentralen Unterkunft in Råde südlich der Hauptstadt Oslo untergebracht werden und innerhalb von drei Wochen Bescheid bekommen, ob sie in Norwegen bleiben dürfen oder nicht.

Die große Industriehalle hat demnach Platz für 1000 Betten, die in Zelten stehen. Laut Listhaug sollen auch Polizei, Ausländerbehörde und Krankenhauspersonal in dem Center untergebracht werden. Damit reduziere man die Kosten, verkürze die Asylverfahren und beschleunige Abschiebung oder Integration, sagte die Ministerin. Die Ausländerbehörde erwartet für das kommende Jahr rund 3000 neue Asylbewerber. Wenn das Parlament zustimmt, sollen die Pläne bereits im nächsten Jahr umgesetzt werden. […] Quelle: Die Welt/25.10.2017

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