Nach fast 60 Jahren entdeckt: Kinderkarussell mit Nazi-Code?

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Symbolbild

Der Herbst neigt sich dem Ende zu, die „braunen“ Blätter fallen von den Bäumen, die Adventszeit und die Weihnachtsmärkte haben Hochkonjunktur. Auf dem Weihnachtsmarkt in Eimsbüttel steht ein historisches Kinderkarussell aus dem Jahr 1957, fast 60 Jahre blieb das Feuerwehrauto unbemerkt, bis an jenem Tag ein aufmerksamer Bürger dieses symbolträchtige Objekt erspähte, fotografierte und ordnungsgemäß meldete. Die Entfernung des Feuerwehrauto-Kennzeichens geht der Linksfraktion in Eimsbüttel nicht weit genug,  sie fordert für den Karussellbetreiber den Entzug der Konzession.

Für die Stadt wär es wohl besser, gänzlich das Kürzel für die Hansestadt Hamburg abzuschaffen, und für Deutschland wär es wohl besser, griechische Zahlen für Autokennzeichen zu verwenden, damit könnte der Nazihauch ein wenig eingedämmt werden und man kann sich den wichtigen Problemen der Gegenwart und in Folge der Zukunft widmen.

[…] Das auf dem Karussell montierte, nostalgische Feuerwehrauto trug offenbar seit Jahren das Kennzeichen „HH 88“. Das kleine Motorrad hatte eine „88“ auf dem Nummerschild. In Nazi-Kreisen steht das „HH“ nicht etwa für Hansestadt Hamburg, sondern für den Hitlergruß. Ebenso die doppelte Acht, der achte Buchstabe des Alphabets – das H. Ein Eimsbütteler Bürger hatte diese Buchstaben-Zahlen-Kombinationen an Miniauto und -motorrad entdeckt, fotografiert – und gemeldet.

Karussellbetreiber Hans-Heinrich Dieckmann aus Handorf im Landkreis Lüneburg fiel bei der Information, dass sein Karussell bezirkspolitische Brisanz entwickelt hat, aus allen Wolken. „Zuerst habe ich mich sehr erschrocken“, sagt Dieckmann auf Anfrage des Abendblatts. „Dann musste ich fast lachen. Das kann doch alles nicht wahr sein.“ Es handele sich um ein historisches Karussell Baujahr 1957. „Fast 60 Jahre fuhr das Feuerwehrauto mit dem besagten Kennzeichen unbemerkt auf Jahrmärkten“, so Dieckmann. „Ich habe das Nummernschild niemals mit Nazi-Zeichen in Verbindung gebracht. Ich kenne so etwas gar nicht.“ […] Weiter auf Hamburger Abendblatt

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