Nach AKK-Wahl: Erste CDU-Parteiaustritte im Südwesten

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Merkels Wunschkandidatin AKK setzte sich gegen Merz nur knapp durch, gut 48 Prozent der Delegierten sind wohl alles andere als überzeugt von der neuen CDU-Chefin. In Anbetracht des Wählerschwunds aufgrund der aktuellen Politik, entscheidet sich eine knappe Mehrheit für die Fortsetzung des Kurses und die Kopie (Abklatsch) von Merkel. Bei der AfD knallten vermutlich die Sektkorken, Merkel 1.0 ersetzt durch Merkel 2.0, besser kann es nicht laufen.

An der CDU-Parteispitze beschwören nun alle die Einigkeit, enttäuschte (ausgemerzte) Delegierte sehen hingegen eine einzigarte Chance vertan, und prompt kommt die Meldung der ersten Parteiaustritte im Südwesten, wobei Baden-Württemberg wohl nicht der einzige Landesverband bleiben dürfte, der Mitglieder aufgrund der Wahl von AKK verliert.

Stuttgarter Nachrichten vom 7.12.2018:

Nach Annegret Kramp-Karrenbauers Sieg im Kampf um den Parteivorsitz bemühen sich Vertreter der Südwest-CDU in ersten Reaktionen, die Sorge vor einer Spaltung der Partei zu zerstreuen. Von der Hand zu weisen sind die Befürchtung aber keineswegs. Die Wut scheint groß: Ein Delegierter berichtete bereits unmittelbar nach der Wahl von ersten Parteiaustritten. Steffen Bilger, Bezirksvorsitzender in Nordwürttemberg, sagte unserer Zeitung ebenfalls, es gebe „einige negative und enttäuschte Reaktionen an der Basis“. Die Folgen der Wahlentscheidung seien noch nicht abzusehen. „Wir müssen alles tun, um zusammenstehen“, sagte Bilger fast beschwörend.

Tatsächlich war aus Baden-Württemberg die vehementeste Unterstützung für den Verlierer Friedrich Merz gekommen. Dazu gehörte zuletzt auch Wolfgang Schäuble, der demonstrativ für Merz eingetreten war. Gut angekommen ist das in der CDU nicht. Das könnte sich nun zum Bumerang entwickeln.

 

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