München: Organisierte Großschleusungen gehen munter weiter

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Foto: Polizei
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Die Bundespolizei hat am Dienstag (5. April) gleich zwei mutmaßliche Schleuser auf der A8 und auf der B20 festgenommen. Insgesamt hatten die Männer unabhängig voneinander 40 ausländische Staatsbürger ohne die erforderlichen Dokumente nach Deutschland gebracht.

In den Nachtstunden kontrollierten Bundespolizisten in der Grenzkontrollstelle auf Höhe Piding die Insassen eines Transporters aus Polen. Obwohl das Fahrzeug lediglich als 9-Sitzer zugelassen ist, saßen insgesamt 20 Personen darin. Der polnische Fahrer konnte sich ordnungsgemäß ausweisen. Seine 19 Begleiter, darunter sechs Frauen, sechs Männer und sieben Kinder, hatten keine Papiere für die Einreise oder den Aufenthalt in Deutschland dabei. Nach ersten Erkenntnissen stammen sie aus dem Irak. Fünf von ihnen mussten die Fahrt im Kofferraum verbringen. Die Kinder, darunter ein 16 Tage altes Baby, saßen ungesichert auf den Schößen der Erwachsenen. Nach Vorführung beim Richter wurde der mutmaßliche Schleuser in die Justizvollzugsanstalt Bad Reichenhall eingeliefert. Er wird sich strafrechtlich verantworten müssen.

Nur zwei Stunden später entschieden sich die Beamten, bei Bayerisch Gmain ein Fahrzeug mit ungarischer Zulassung zu kontrollieren. Zunächst schien der Fahrer dem Anhaltsignal Folge zu leisten bis er plötzlich beschleunigte und in Richtung B20 flüchtete. Bei der Verfolgung durch die Bundespolizei überfuhr er eine Verkehrsinsel sowie ein Verkehrszeichen. Die Bundespolizisten konnten die Flüchtigen auf der B20 stoppen. Dort stellte sich heraus, dass der Grieche in seinem Wagen 21 Personen ohne Papiere über die Grenze gebracht hatte. Die zehn Frauen, drei Männer und acht Kinder saßen zusammengepfercht und ungesichert auf der Ladefläche des Kleintransporters. Der mutmaßliche Schlepper wird morgen mit dem Antrag auf Untersuchungshaft bei Gericht vorgeführt.

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