München: Allerlei Aggressivlinge in Bahnhöfen und Zügen unterwegs

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Das Wochenende hatte es für die Beamten der Bundespolizei in der bayerischen Landeshauptstadt wieder in sich. Mehrere Gewaltdelikte mussten bewältigt werden. Zwei gesuchte Straftäter konnten der Justiz zugeführt werden.

Am Samstag (6. August) mussten zwei Streifen zu einer S1 nach Feldmoching ausrücken. Zwei Nigerianer (23 und 24 Jahre alt) befanden sich kurz nach 21 Uhr ohne Fahrschein in der stadteinwärts fahrenden S1. Erst soll es verbalen Streit gegeben haben, dann zu Beleidigungen und Bedrohungen gegenüber vier Fahrscheinkontrolleuren gekommen sein. Im Verlauf des Streites soll ein 24-jähriger Afrikaner einem 27-jährigen griechischen S-Bahnkontrolleur in den Finger gebissen haben. Der Gebissene konnte seinen Dienst fortsetzen. Die Bundespolizei ermittelt nun wegen Körperverletzung, Bedrohung und Beleidigung. Dankenswerterweise waren bereits mehrere Streifen des Landes vor Ort und konnten so die immer weiter um sich greifende Flächenabstinenz der Bundespolizeiinspektion München ausgleichen.

Gleich zweimal musste ein 30-jähriger Belgier am Hauptbahnhof München gebändigt werden. Erst verweigerte er am Freitag (5. August) gegen 17:10 Uhr bei einer Personenkontrolle Angaben und die Herausgabe eines Ausweises. Als er den Anordnungen der Beamten nicht Folge leistete, kam es bei der Mitnahme zur Dienststelle zu Widerstandhandlungen. Erst mit Unterstützung weiterer Beamter konnte der Mann zur Wache verbracht werden. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der Belgier unter Benennung eines Zustellungsbevollmächtigten auf freien Fuß gesetzt. 24 Stunden später (6. August) trafen Beamte der Polizeiinspektion 16 auf den 30-Jährigen. Als er die Kollegen zur Dienststelle begleiten sollte, kam es erneut zu Widerstandshandlungen. Eine Streife der Bundespolizei unterstützte die Landesbeamten, so dass der Belgier gefesselt zur PI 16 verbracht werden konnte. Ein Beamter der Hauptbahnhofpolizei wurde dabei leicht verletzt, blieb jedoch dienstfähig. Der Belgier wurde nach dem zweiten Vorfall dem Haftrichter vorgeführt.

Am Samstag (6. August) kam es am Ostbahnhof zu einer wechselseitigen Körperverletzung zwischen einem 20-jährigen Kenianer und einer 52-jährigen wohnsitzlosen Deutschen. Am Eingang eines Schnellrestaurantes waren beide aus bislang unbekannter Ursache in Streit geraten. Dabei soll der Kenianer die Frau aus Krefeld verbal angegangen haben. Die Frau soll daraufhin dem Afrikaner das Handy aus der Hand geschlagen haben, dass nach dem Aufprall am Boden Beschädigungen aufwies. Der Kenianer soll der 52-Jährigen daraufhin mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Die Bundespolizei hofft nach Einvernahme mehrerer Zeugen Licht ins Dunkel zu bringen und ermittelt derzeit wegen wechselseitiger Körperverletzung sowie Sachbeschädigung.

Ein 33-jähriger Pole hatte sich am Freitagabend (5. Au-gust) bei der Bundespolizei vorgestellt. Ein Datenabgleich ergab eine Festnahmeausschreibung der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Der Pole war wegen Erschleichen von Leistungen zu einer Geldstrafe in Höhe von 473,50 Euro verurteilt worden. Da er die Strafe bislang nicht beglich, auch kein Bargeld beibringen konnte, wurde er den bayerischen Justizbehörden zugeführt. Ihn erwartet nun eine 20-tägige Ersatzfreiheitsstrafe. Am Sonntag (7. August) wurde am Ostbahnhof ein 35-jähriger Deutscher kontrolliert. Ein Datenabgleich förderte einen Untersuchungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Traunstein wegen Diebstahls zu Tage. Während der Sachbearbeitung auf der Dienststelle brach der 35-Jährige zusammen und lag zitternd, kaum ansprechbar am Boden. Angeforderte Rettungssanitäter verbrachten ihn zur weiteren Behandlung in eine Münchner Klinik. Nach ersten Informationen ist der 35-Jährige Betäubungsmittelkonsument. Für den Mann musste seitens der Bundespolizei eine Bewachung im Krankenhaus organisiert werden.

Zu guter Letzt noch ein Fall einer gemeinschädlichen Sachbeschädigung. Am Sonntagmorgen meldete die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn eine männliche Person, die am S-Bahnhaltepunkt Buchenau eine S-Bahn besprühte. Drei Streifen der Bundespolizei sowie Kräfte der Deutsche Bahnsicherheit machten sich auf den Weg, konnten den Täter, der sich bereits verflüchtig hatte, aber nicht mehr antreffen. An drei Waggons einer abgestellten S-Bahn war eine Fläche von rund 40 m² besprüht worden. Sachschaden rund 2.000 Euro. Durch den Einsatz kam es auch zu einer kurzzeitigen Streckensperrung und geringen Behinderungen im S4-Verkehr. Eine Fahndung verlief negativ, derzeit wird gegen Unbekannt ermittelt.

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